Kunden schätzen kurze Lieferwege und Qualität

Der Gemüsebau ist eine innovative und expansive Sparte der Tiroler Landwirtschaft. Im klimatisch begünstigten Inntal werden von bäuerlichen Betrieben etwa 60 verschiedene Gemüsearten angebaut. Die Anbauflächen konnten in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert werden, die Anzahl der Betriebe ist weitgehend konstant. Der Großteil der Ware – ca. 80 Prozent – geht direkt an Handelsketten. Daneben werden in Tirol auch andere Absatzkanäle genutzt: Belieferung von Gastronomie-Großhändlern, Direktvermarktung über Hofläden oder Marktstände und Abokisten; außerdem werden auch Gastronomiebetriebe direkt beliefert. Neben der Bedienung des Tiroler Marktes (ca. 60 Prozent der Produktion) wird in andere Bundesländer geliefert und nach Süddeutschland und Norditalien exportiert.
Der Tiroler Gemüsebau hat sich als schlagkräftiger und innovativer Partner des Lebensmittelhandels etabliert. Neue Kulturen und Verfahren werden laufend getestet. Der Trend zum Einkauf regionaler Ware kommt dabei den Tiroler Betrieben zugute. Seit 2001 ist Josef Schirmer der Obmann der Tiroler Gemüsebauern und Vizepräsident des Bundesgemüsebauverbandes. In seiner Funktion als Kammerrat der LK Tirol setzt er sich für die Belange aller Landwirte ein. Hervorzuheben sind besonders seine Tätigkeiten bei den Kollektivvertragsverhandlungen und als Obmann der Ausschusses für Ackerbau und Sonderkulturen. Im Vorstand der Genussregion Österreich setzt sich Schirmer für die regionale Produktion und den Erhalt der Vielfalt in der Landwirtschaft ein. Auf seinem Betrieb in Rum werden verschiedene Gemüsearten und Erdbeeren angebaut. Seine Spezialitäten sind Salate, Zucchini, Schnittlauch, Kürbis und Kohlgemüse. Für die Viehhaltung (Mutterkuhhaltung, Schafe und Schweine) wird Silomais angebaut und Grünlandwirtschaft betrieben. Außerdem gibt es am Betrieb Urlaub am Bauernhof – die Gäste schätzen es sehr, mit hauseigenen Produkten verwöhnt zu werden.
Mit dem Gemüse werden verschiedene Abnehmer beliefert, die wichtigsten sind das Handeshaus Wedl in Mils und die Küche der Klinik in Innsbruck. Die Kunden schätzen die kurzen Lieferwege, die Frische und Qualität der Feldfrüchte. Jedes Jahr stellt Schirmer ein Feldstück für Versuche zur Verfügung, auf dem in Zusammenarbeit mit Fred Unmann, Referent für Gemüsebau in der LK Tirol, Produktinnovationen auf ihre Anbaueignung getestet werden. In diesem Jahr stehen z. B. Artischocken, Melanzani, Tomaten und Süßkartoffeln.
Im Jahr 2012 wurde ein neues Betriebsgebäude mit einer Halle für die Gemüse-Aufbereitung, mit Stallungen und Kühlräumen errichtet. Damit können auch in Zukunft die hygienischen Anforderungen der Abnehmer erfüllt werden. Qualität und Frische der Produkte bleiben so besser erhalten und eine längere Belieferung des Marktes wird möglich.