Bei der diesjährigen, traditionell hochkarätig besetzten, Hauptalmbegehung am Sudelfeld in Bayern, war auch der Wolf ein großes Thema. So äußerten sich sowohl CSU-Chef Söder als auch die bayrische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) klar für die rasche Entnahme von Wölfen.
Für Aufsehen, über die Landesgrenzen hinweg, sorgt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne), der ein klares Bekenntnis zur Almwirtschaft abgab „ohne jedes Wenn und Aber“. In Sachen Wolfsabschüsse betonte er, dass man von Seiten des Bundes alles zugelassen habe „was nach EU-Recht möglich ist“. Das sehe auch vor, dass man „ganze Rudel entnehmen“ könne.
„Der deutsche Parteifreund unserer Umweltministerin Leonore Gewessler hat die Problematik durchschaut und seine Meinung klar zum Ausdruck gebracht. Wir haben es beim Wolf schon längst nicht mehr mit einer vom Aussterben bedrohten Tierart zu tun“, so Raggl. Mittlerweile rechnen europäische Wissenschaftler und Wildtierforscher mit über 30.000 Exemplaren, die sich jährlich um 30 Prozent vermehren.
„Der Leidensdruck in manchen EU-Staaten hat den Zenit erreicht. Ganze Regionen leiden unter der Rückkehr der Raubtiere. Menschen wird die Existenzgrundlage entzogen. Land- und Tourismuswirtschaft gibt es dort nicht mehr“, skizziert Raggl. Das merke man auch an den kürzlich getätigten Aussagen der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: „ … wenn in bestimmten Regionen eine Art nicht mehr gefährdet ist, müssen wir auch anders mit dem Wolf umgehen und ihn beispielsweise bejagen.“
Zu Gewessler meint Raggl: „Wenn man sich schon auf europäischer Ebene für einen strengen Schutz des Wolfes einsetzt, sollte man sein Handeln auch ordentlich inhaltlich begründen können und das tut Gewessler zu keiner Zeit. Als Ministerin muss man im Interesse Österreichs handeln, eine rein ideologisch geprägte Vorgangsweise ist nicht nachvollziehbar. Die Zeiten, wo man als Geschäftsführerin einer NGO unterwegs war und sich primär wohl auf Spendenmaximierung konzentrieren konnte, sind schon lange vorbei. Jetzt geht es darum die Zukunft unseres Landes mitzugestalten“, übt Raggl scharfe Kritik.
Gleichzeitig entkräftet Raggl Gewesslers fadenscheinige Kritik, wonach die derzeitigen Verordnungswege der Länder nicht zielführend seien. „Die Abschüsse von Problemtieren in Kärnten, Tirol und Salzburg haben nachweislich die Risszahlen massiv verringert – also wird durch die Abschussverordnungen das Ziel klar erreicht – weniger Risse und der Schutz der Jahrhunderte alten Tradition der alpinen Weidewirtschaft.“
Abschließend hält Raggl fest: „Wir müssen bei Wölfen rasch handeln, sonst sehen wir uns in Kürze mit einer Invasion konfrontiert. Hier braucht es keine populistischen Spielchen, wie sie Gewessler betreibt. Sie soll endlich Verantwortung in der Realität übernehmen, sonst wird sie diese schon bald einholen. Nicht der Wolf ist in Gefahr, sondern die alpine Weidewirtschaft.“
- Bildquellen -
- Peter Raggl: Tanja Cammerlander