Kreuzkraut-Alarm am Ertragsgrünland

Jakobskreuzkraut – von der Straßenböschung auf die Wiese.

Die zunehmende Ausbreitung der giftigen Senecio-Arten auf Grünland und Ackerflächen ist eine ernste Gefahr für Landwirtschaft, Bevölkerung und Tierwelt. Die in deutscher Sprache als Kreuzkräuter oder Greiskräuter bekannten Arten haben sich regional bereits alarmierend ausgebreitet, die Bekämpfung ist dringend.
Nach Funden etwa im Wald- und Mühlviertel kam der jüngste Warnruf aus Tirol, wo die giftigen Pflanzen an Wegen und Wiesen, in Gärtnereibeeten oder sogar in Steinwänden wie der bekannten Martinswand teils schon meterhoch und üppig wuchern.

Auch der Pollen ist gifthaltig

Besonders häufige Arten sind das Südafrikanische Kreuzkraut, das Wasserkreuzkraut, das Gewöhnliche Kreuzkraut und das Alpen-Kreuzkraut. Giftig sind die Pflanzen durch ihren Gehalt an Pyrrolizidin-Alkaloiden (PA). Das Gift schädigt bei Aufnahme über einen längeren Zeitraum u. a. Leber, Lunge und Blutgefäße. Da die Pflanzen das Gift auch in den Boden abgeben, kann auch auf der Fläche wachsendes Getreide PA-haltig sein und zu Vergiftugen bei Mensch und Tier führen. Auch die Pollen können zu Vergiftungen der Bienenvölker führen bzw. kann der Honig belastet sein.

Broschüre zur Regulierung von Neophyten

Die Kreuzkraut-Verseuchung der Wiesen bedroht das Vieh und gefährdet die Milchwirtschaft, Käsereien, Imkereien und Gärtnereien. Selbst bei nur einem Prozent Kreuzkraut im Heu ist bei Rindern nach dreimonatiger Fütterung die letale Dosis erreicht.
In der Öffentlichkeit ist die Bedrohung noch weitgehend unbekannt. Erste Schritte hat nun das Land Tirol unternommen und eine Broschüre zur Erkennung und Regulierung von Neophyten veröffentlicht, die auf der Internetseite des Landes zum Download bereitsteht.

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  • 2513 W03 180627 Jakobskreuzkraut C Humer: Futterwiesenexperte Humer
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AUTORJohann Humer, Futterwiesenexperte
QuelleH.M.
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