Köstinger und Schierhuber pochen auf weibliche Nachfolgerin für EU-Parlament

V. l. n. r.: Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, Simone Schmiedtbauer, die Spitzenkandidatin des Bauernbundes für die EU-Wahl, und die ehemalige bäuerliche EU-Abgeordnete Agnes Schierhuber. Foto: Paul Gruber

Bisher war die bäuerliche Vertretung für Österreich im EU-Parlament fest in weiblicher Hand. Mit Simone Schmiedtbauer soll diese Tradition am 26. Mai fortgesetzt werden. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und der ehemaligen bäuerlichen EU-Abgeordneten Agnes Schierhuber über den Dächern von Wien waren sich die Argar-Politikerinnen einig: „Qualität vor Quantität – Schmiedtbauer muss Qualitätsstrategie auf EU-Ebene manifestieren“

Köstinger: Qualitätsstrategie konsequent verfolgen

Die österreichische Agrarpolitik brauche eine starke Stimme in Brüssel, betonte Köstinger. „Die Landwirtschaft verändert sich. Mit ihr verändern sich die Herausforderungen. Wir leben in einer Überflussgesellschaft und die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) muss diesem Trend entgegenwirken“, erklärte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger. Qualität statt Quantität müsse auch in Europa die Devise sein. “Massive Kürzungen der EU-Ausgleichszahlungen für unsere Bäuerinnen und Bauern sind hier der falsche Weg“, zeigte sich Köstinger kämpferisch und ergänzte: „Die Europa-Wahl wird eine Entscheidung über das Agrarmodell der Zukunft bringen. Wir wollen keine Agrarkonzerne mit tausenden Hektar Anbaufläche, sondern bäuerliche Familienbetriebe. Dafür braucht es eine starke österreichische Stimme für die Landwirtschaft in Europa und diese heißt Simone Schmiedtbauer!“

Schmiedtbauer: Absurd, wenn Geflügelfleisch weniger als Brot kostet

„Wir müssen uns entscheiden: Agrarindustrie oder Familienbetrieb. Machen wir mit den Budgetkürzungen für die Landwirtschaft so weiter, befeuern wir nicht nur das Höfesterben in Österreich, man leistet damit einem System Vorschub, das die Klimaerwärmung vorantreibt“, so Schmiedtbauer.  Europa muss beim Umwelt- und Klimaschutz globaler Vorreiter sein. Schmiedtbauer setzt sich als Ziel, regionale und familiäre Strukturen stärker zu unterstützen. Auch steige der Druck von kapitalstarken Investoren aus dem In- und Ausland, die landwirtschaftliche Flächen und Betriebe aufkaufen. „Damit meine ich beispielsweise den ukrainischen Geflügelbetrieb Mironivsky Hliboproduct (MHP), der Geflügelfleisch zu Dumpingpreisen und aus fragwürdigen Haltungsbedingungen auf den europäischen Markt einschleust. Ein Kilo Geflügel kostet dadurch vielfach oft weniger als ein Kilo Brot.“, Schmiedtbauer forderte die EU-Kommission auch auf, sich entschlossen gegen solche Machenschaften zu stellen und sie zu beenden. 

Die EU-Landwirtschaft ist weiblich

Schierhuber, selbst EU-Parlamentarierin von 1995 bis 2009, sprach sich klar für Schmiedtbauer als Kandidatin der österreichischen Bäuerinnen und Bauern aus. Wer große Reformen umsetzen wolle, brauche Abgeordnete, die nachhaltige politische Ziele verfolgen, eine feste Werthaltung haben, landwirtschaftliches Fachwissen in die Diskussion einbringen könnten und über das Wissen verfügen, wie die Lebensrealität auf den Bauernhöfen ausschaut. „Never change a winning model: Elisabeth Köstinger und ich haben den Weg für eine ökosoziale Agrarpolitik geebnet. Ich wünsche mir auch künftig eine starke Frau im EU-Parlament, die für diesen ökosozialen Weg kämpft und deshalb unterstütze ich Simone Schmiedtbauer. Wir haben in Österreich mehr als 100.000 Bäuerinnen. Ja, die Landwirtschaft ist weiblich. – Und unsere Top-Bäuerin wollen wir als unsere starke Stimme in Europa haben“, so Schierhuber abschließend.

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  • Koestinger, Schmiedtbauer, Schierhuber (c) Paul Gruber: Paul Gruber
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