“Die Transparenzlücke bei der Lebensmittelkennzeichnung muss endlich geschlossen werden. Konsumenten haben ein Recht zu erfahren, ob das Essen auf ihren Tellern von einem Billigimport oder aus österreichischer Topqualität stammt”, forderte gestern, Dienstag, die Lebensmittelsprecherin der ÖVP im EU-Parlament, Elisabeth Köstinger, anlässlich der Abstimmung im Umweltausschuss über verpflichtende Herkunftsangaben von Lebensmitteln und sagte den Vertuschungsettiketten den Kampf an.
Das EU-Parlament hat dabei die Anträge von Köstinger übernommen, auch Eier und Eiprodukte in die Liste aufzunehmen. “Was nützt es uns, wenn wir in Österreich Legebatterien verbieten, wenn genau solche Käfigeier zum Beispiel aus der Ukraine in verarbeiteten Produkten wieder am heimischen Markt verkauft werden, weil es keine Kennzeichnung gibt?”, so die Abgeordnete.
Der Umweltausschuss des EU-Parlaments wird nun die EU-Kommission auffordern, Herkunftsangaben auch bei verarbeitetem Fleisch, bei Milch und Milchprodukten, wie etwa Käse und Obers, sowie bei Eiprodukten verpflichtend zu regeln. “Wir wollen wissen, was wir essen. Nur mit einer EU-weiten Herkunftskennzeichnung von Milch, Eiern und Fleisch können wir Produktsicherheit und Tierschutz garantieren”, so Köstinger.
Als Folge des Rinderwahn-Skandals wurde in der EU bereits eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Rindfleisch eingeführt. Seit April 2015 gilt diese auch für andere Frischfleischsorten. Aktuell wird die Kennzeichnung von verarbeiteten Lebensmitteln diskutiert.