„Wer am Markt erfolgreich sein will, der muss immer wieder investieren“, sagt Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger. „Diese Investitionen unterstützen wir mit dem Förderprogramm zur „Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse“ mit einem Volumen von 15,9 Mio. Euro. „Dadurch wird auch die Qualität erhöht und die Nachhaltigkeit der heimischen Produzenten verbessert. Andererseits lösen wir dadurch Investitionen von mehr als 152 Millionen Euro in den Regionen aus, die zur Stärkung der gesamten landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette beitragen“, so Köstinger anlässlich des neuen Förderpakets, das von der aws abgewickelt wird und mit dem 34 landwirtschaftliche Verarbeitungsprojekte unterstützt werden.
Das Paket enthält zum einen die Förderung von 30 Projekten mit 12 Mio. Euro. Damit werden Investitionen mit einem Projektvolumen von insgesamt 98 Mio. Euro ausgelöst. Das Spektrum reicht von einem Kooperationsvorhaben steirischer Apfel- und Apfelsaftproduzenten über die Errichtung einer regionalen, biomassebetriebenen Bio-Malzbrennerei bis zur Modernisierung und Produktionserweiterung eines Sennereibetriebs. Darüber hinaus werden im zusätzlich ausgeschriebenen Call für die Fleischwirtschaft vier Unternehmen mit 3,9 Mio. Euro unterstützt, die Investitionen in die Erschließung neuer Exportmärkte tätigen. Das geförderte Investitionsvolumen beträgt 54 Mio. Euro. Es geht dabei unter anderem um die Erfüllung länderspezifischer Zulassungsbestimmungen, die Ausrichtung auf regionsspezifische Produktanforderungen und die optimale Verwertung.
Zuschüsse von bis zu EUR 1 Mio. möglich
Mit dem Förderungsprogramm ‚Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse‘ werden kleine und mittelständische Unternehmen sowie landwirtschaftliche Betriebe und Vereinigungen bei Investitionen unterstützt. Für Projekte in den Bereichen Innovation, Nachhaltigkeit, Qualität oder Effizienz bei Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen oder Verfahren steht dabei ein Zuschuss von bis zu 1 Mio. Euro zur Verfügung. Seit der 2014 laufenden Förderungsperiode wurden insgesamt bereits 358 Projekte mit rund 140 Mio. Euro Fördervolumen umgesetzt. Das hat mehr als 16.000 Arbeitsplätze gesichert und weitere 1.600 neue Jobs geschaffen.
Von Apfelsaft über Bio-Malz bis Käserebellen
Unterstützt werden Vorhaben wie das Kooperationsprojekt des steirischen Obstverarbeitungsbetriebs Ribes Frucht & Saft KG in St. Stefan ob Stainz mit dem Fruchtsaftunternehmen IMS Höllinger GmbH. Es ermöglicht, dass der steirische Apfelsaft der IMS Höllinger GmbH künftig nicht nur aus steirischen Äpfeln erzeugt, sondern in Kooperation mit Ribes Frucht & Saft KG nun auch zur Gänze in der Steiermark produziert wird. Mit der Förderung des neuen Tanklagers – das von Ribes errichtet wird und bei dem Höllinger als Investor auftritt – können nun große Mengen Apfeldirektsaft dort gelagert werden, wo auch die Bauern ihr Obst anliefern. So wird die gesamte Jahresmenge an Apfelsaft bei der Ernte im Herbst gepresst und bis zur Abfüllung in Tanks gelagert. Dies ermöglicht kurze Transportwege und die Verarbeitung vor Ort garantiert maximale Frische und größtmögliche CO2-Reduktion – Schätzungen gehen von einer Einsparung von rd. 115.000 kg p.a. aus. Die Kooperation Höllinger-Ribes sichert auch eine geschlossene Wertschöpfungskette in der Region. F
Ein weiteres innovatives Projekt stammt von der Destillerie Farthofer GmbH. Das Unternehmen wurde für ihren O-Vodka international ausgezeichnet. Während viele Spirituosen-Marken für ihre Whiskys, Wodkas, Fruchtschnäpse und Liköre die Basis-Schnäpse zukaufen müssen, baut die Destillerie Farthofer ihr Getreide und Obst auf der von ihnen betriebenen Bio-Landwirtschaft in Biberbach selbst an – getreu dem Motto „Vom Feld in die Flasche“.
Aber auch Investitionen in die Milchverarbeitung wie jene der Sulzberger Käserebellen Sennerei GmbH wurden im aktuellen Auswahlverfahren unterstützt. Mithilfe der Förderung erfolgt nun die Modernisierung und Produktionserweiterung des Standortes in Reutte, Tirol, sodass nach Projektumsetzung, die von den Bauern der Region angelieferte Bergbauern-Heumilch fast zur Gänze am Standort Reutte zu Heumilch-Schnittkäsespezialitäten verarbeitet werden kann. Bisher wurde mangels ausreichender Produktionskapazitäten etwa 60% der in Reutte verarbeiteten Milchmenge an andere Standorte geliefert und dort verarbeitet.
Über Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws)
Die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) ist die Förderbank des Bundes. Durch die Vergabe von zinsgünstigen Krediten, Garantien, Zuschüssen sowie Eigenkapital unterstützt sie Unternehmen von der ersten Idee bis hin zum Markterfolg bei der Umsetzung ihrer innovativen Projekte. Die aws berät und unterstützt auch in Bezug auf den Schutz und die Verwertung von geistigem Eigentum. Ergänzend werden spezifische Informations-, Beratungs-, Service- und Dienstleistungen für angehende, bestehende und expandierende Unternehmen angeboten.