Know-how für mehr Sicherheit

Kommentar von Michael Stockinger,
Redakteur

 

 

Die Arbeit im Wald kann eine der schönsten sein. Gleichzeitig gehört sie oft auch zu den anstrengendsten und gefährlichsten Tätigkeiten, etwa im Zusammenhang mit Fällungen. Trotz des technischen Fortschritts wird die Holzernte gerade im bäuerlichen Wald weiterhin meist motormanuell durchgeführt – also mit der Motorsäge und anschließender Bringung mit der Seilwinde.

Immerhin zeichnete sich über viele Jahre hinweg ein positiver Trend ab: Von 1977 bis 2022 wurde laut Daten der SVS der Holzeinschlag um gut zwei Drittel gesteigert, während die Anzahl der Arbeitsunfälle um über 80 Prozent gesunken ist. In den 1990er- und 2000er-Jahren bewegten sich die jährlichen Todesfälle im Forst in der Regel „nur mehr“ zwischen 20 und 30. 

Vergangenes Jahr kamen laut Kuratorium für Verkehrssicherheit aber wieder 36 Menschen bei Forstunfällen und privaten Waldarbeiten in Österreich ums Leben, der höchste Wert seit sechs Jahren. Hinter den Opferzahlen stecken oft Tragödien wie der Verlust eines Familienmitglieds, der eine Lücke zurücklässt. Jeder schwere Unfall ist daher einer zu viel und zeigt, wie wichtig Präventionsmaßnahmen sind.

Dazu gehören vor allem die Aus- und Weiterbildung in forstlichen Ausbildungsstätten, der Einsatz der persönlichen Schutzausrüstung sowie die richtige Fälltechnik und Bringung. „Sicherheit geht vor Schnelligkeit und Geld“, sollte dabei der allgemein geltende Grundsatz sein. Ebenso, dass nur mit gut gewartetem, passendem Gerät und mit voller Konzentration gearbeitet wird. Denn Flüchtigkeitsfehler und falsche Einschätzungen können bei der Waldarbeit irreversible Folgen
haben, ja sogar den Tod.

stockinger@bauernzeitung.at

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