Kommentar von Michael Stockinger,
Redakteur
Das heurige Jahr hat schon einige ungewöhnliche Wetterlagen gebracht. Teils waren die Folgen positiv. So hat der Niederschlag in den letzten Wochen nach längerer Trockenheit den Pegelstand des Neusiedler Sees deutlich angehoben, wenn er auch weiterhin unterdurchschnittlich ist. Besser schaut es jetzt auch hoch oben aus: Die von der GeoSphere Austria vermessenen Gletscher in den Hohen Tauern verzeichneten wegen der ergiebigen Schneefälle im April und Mai doch noch eine durchschnittliche Winter-Massenbilanz. In der Landwirtschaft haben die ausgiebigen Niederschläge teilweise zu gutem Wachstum geführt.
Dem gegenüber stehen massive Kosten durch Wetterextreme. Allein das Unwetter in der Steiermark am 12. Juni soll zu Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen von mehr als 3,2 Mio. Euro geführt haben. War es heuer im Frühling teilweise zu feucht, kämpften Bauern in den letzten zehn Jahren oft mit Dürre. In der heimischen Landwirtschaft sind laut Österreichischer Hagelversicherung (ÖHV) so Schäden in der Höhe von über 1 Mrd. Euro entstanden. „Der Klimawandel kostet Geld“ brachte es Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der ÖHV, anlässlich des Weltumwelttages auf den Punkt. Und dabei ist generell aufgrund der Erderwärmung mit einer weiteren Zunahme von Wetterextremen zu rechnen. Die volkswirtschaftlichen Schäden könnten sich bis zur Mitte des Jahrhunderts auf mehrere Milliarden Euro pro Jahr erhöhen, wenn nicht gegengelenkt wird. Österreichs Landwirtschaft hat laut ÖHV übrigens die Treibhausgasemissionen seit 1990 bereits um 16,2 Prozent reduziert, während sie im Verkehr um 56,9 Prozent zugenommen haben.