Am heimischen Speisekartoffelmarkt startet die Einlagerungssaison. Für den den aktuellen Bedarf ist ausreichend Ware verfügbar, die Lager der Händler füllen sich aber nur sehr langsam. Schon seit Wochen kann der laufende Bedarf nur durch Erntevorgriffe auf spätere Sorten gedeckt werden. Viele Flächen sind schon geräumt.
Während aus Oberösterreich von optimalen Niederschlägen berichtet wird, sind in Ostösterreich in der Vorwoche nur regional Niederschläge gefallen, so dass die Böden für Rodearbeiten teilweise bereits wieder zu trocken sind. Das Ertragsniveau bleibt besonders in den Nichtbewässerungsgebieten unterdurchschnittlich, Ertragszuwächse werden Ende August nun auch kaum noch erwartet. Grüne Knollen, Pilzkrankheiten und Drahtwurmbefall reduzieren die verkaufsfähigen Erdäpfelmengen zusätzlich.
Bei den Erzeugerpreisen gab es keine Änderung. In Niederösterreich wurden Speisekartoffeln zu Wochenbeginn meist um 45 bis 52 Euro/dt übernommen. Aus Oberösterreich wurden stabile Erzeugerpreise von bis zu 52 Euro/dt gemeldet.
Deutschland: Mehr Ware am Markt
In Deutschland herrschten in der vergangenen Woche günstigere Erntebedingungen, sodass in vielen Regionen umfangreichere Kartoffelmengen geerntet werden konnten. Im Süden hat der ständige Wechsel zwischen nass und heiß zu einer verfrühten Abreife und entsprechend unterdurchschnittlichen Erträgen geführt. Mit den reichlichen Niederschlägen zum Wochenende dürfte das Roden wieder zum Erliegen gekommen sein. Auch wenn das Angebot nach wie vor nicht zu groß ausfällt, gaben die Preise für Speisekartoffel leicht nach. Die Erzeugerpreise lagen zuletzt im Bundesmittel bei 52 bis 58 Euro/dt. Für freie Verarbeitungsware sind die Preise zuletzt rapide gefallen.
Marianne Priplata-Hackl, LK NÖ