Kartoffelmarkt KW 29/2020: Reichliches Angebot bringt Preise unter Druck

Die Situation am österreichischen Frühkartoffelmarkt bleibt angespannt. Bundesweit laufen die Rodearbeiten auf Hochtouren. Nach wie vor ist man mit der Räumung von Flächen mit Frühsorten beschäftigt. Bei meist guten bis sehr guten Erträgen ist das Angebot entsprechend reichlich. Neben den frühen Sorten stehen auch immer mehr Anschlusssorten zum Roden an. Bei den späteren Sorten scheinen die Ansätze der Kartoffelstauden und somit auch deren Ertragspotential aber schwächer auszufallen. Der Inlandsabsatz im heimischen LEH läuft für die Jahreszeit durchaus zufrieden stellend. Die Absatzzahlen in der Gastro- und Großküchenverpflegung bleiben hinter den letzten Jahren zurück. Der Druck auf die Erzeugerpreise hält angebotsbedingt weiter an. In NÖ, Burgenland und der Steiermark wurden zu Wochenbeginn für mittelfallende Ware meist 15,- €/100kg bezahlt. Für Übergrößen lagen die Preise zuletzt nur mehr bei 8,- bis 10,- €/100kg. Aus Oberösterreich wird ebenfalls von einem reichlichen Angebot berichtet. Die Preise gaben letzte Woche ebenfalls nach. Zu Wochenbeginn wurden bis zu 22,- €/100kg bezahlt.

 

In Deutschland zeigt sich der Frühkartoffelmarkt nach wie vor sehr unspektakulär. Bei generell guter Nachfrage und überschaubarem Angebot, durch nur langsam zunehmende Schalenfestigkeit, bleibt der Markt recht ausgeglichen. Es gibt momentan auch keinen großen übergebietlichen Wettbewerb und auch keine Störfeuer von billigen Importen. Bei generell unterdurchschnittlichen Ertragslage bei den Frühsorten kommt die Flächenräumung entsprechend rasch voran. Dennoch steigt auch in Deutschland der Druck, die Preise zu senken, obwohl es angebotsseitig dafür keinen Anlass gibt. Die Erzeugerpreise gaben zuletzt nach, liegen aber weiterhin deutlich über dem österreichischen Niveau. Zu Wochenbeginn wurde für festschalige Ware 34,- bis 36,- €/100kg bezahlt.

Martin Schildböck, LK NÖ

- Werbung -
Vorheriger ArtikelRindermarkt KW 29/2020: Preise bleiben unverändert
Nächster ArtikelAgrar-Terminmarkt 14. Juli 2020