Die Situation am österreichischen Frühkartoffelmarkt bleibt angespannt. Das verfügbare Angebot wird mit mehr als gut ausreichend beschrieben. In allen Bundesländern ist man weiterhin noch mit den Frühsorten beschäftigt. Aufgrund der Flächenausweitung um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr und den regional durchaus guten Erträgen ist dies auch nicht besonders überraschend. Qualitativ ist die Ware meist in Ordnung. Vereinzelt gibt es aber bereits Probleme mit Drahtwurmbefall bzw. einem erhöhten Anteil an grünen Knollen. Die Absatzsituation zeigt sich bei sommerlichen Temperaturen und der laufenden Urlaubssaison ruhig. Vereinzelt wurden auch schon Exporte zur Marktentlastung getätigt. Die Erzeugerpreise sind tendenziell unter Druck. In Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark wurde zu Wochenbeginn zumeist 18,- bis 20,- €/100kg bezahlt. In Oberösterreich lag das Preisniveau zuletzt noch bei 25,- €/100kg.
Auch der deutsche Frühkartoffelmarkt kam zuletzt deutlich unter Druck. In den Regalen des LEH waren zuletzt noch immer Importe aus dem Mittelmeerraum nennenswert vertreten. Die steigenden Angebotsmengen, speziell im Südwesten Deutschlands, fließen daher nur langsam ab und erzeugen somit einen steigenden Druck auf die Preise. Die Erzeugerpreise mussten in der letzten Woche deutlich nach unten korrigiert werden und lagen zu Wochenbeginn im Bundesdurchschnitt bei 28,- €/100kg. Mittelfristig sollte sich die Situation aber wieder merklich entspannen. Die fehlenden Niederschläge dürften vielerorts zu entsprechenden Ertragseinbußen bei den Anschlusssorten und bei der Haupternte führen.
Martin Schildböck, LK NÖ