Am heimischen Frühkartoffelmarkt haben sich die Angebotsmengen in der zurückliegenden Woche erhöht. Die Hektarerträge in NÖ liegen im Schnitt bei rund 20 Tonnen, regionale Gegebenheiten (z. B. Frostschäden) verursachen aber starke Abweichungen vom Mittelwert. In manchen Regionen behindert auch Trockenheit die Rodearbeiten. Der Ertragszuwachs ist in allen Produktionsgebieten durch Hitze und fehlende Niederschläge nur gering. Dies betrifft auch die Anschlusssorten. Die Niederschläge am vergangenen Wochenende waren erneut zu gering, um in Ostösterreich für die erhoffte Entspannung zu sorgen.
Die Nachfrage entspricht der Jahreszeit. Der Lebensmittelhandel hat sich zuletzt stark mit Ware eingedeckt. Die Erzeugerpreise für Heurige haben in NÖ weiter nachgegeben. Zu Wochenbeginn waren 28 Euro/dt erzielbar. Stabiler ist die Preisentwicklung in OÖ und in der Steiermark – hier liegen die Preise weiter bei bis zu 35 Euro/dt.
Starker Preiseinbruch in Deutschland
Am deutschen Frühkartoffelmarkt hat sich zu Wochenbeginn der starke Druck durch spanische Importware auch in den Preisen niedergeschlagen. Um beispiellose 16 Euro/dt haben die Preise über das Wochenende nachgegeben. Dennoch entwickelt sich der Absatz nicht wie erhofft, vom Lebensmittelhandel (LEH) werden deutsche Erdäpfel weiterhin nur zögerlich angeboten.
Das aktuelle Preisniveau der spanischen Importware von 20 bis 28 Euro/dt deckt kaum die Transportkosten nach Deutschland, daher sollte damit die Untergrenze erreicht sein. Die Erzeugerpreise für festschalige deutsche Frühkartoffel im LEH liegen im Südwesten Deutschlands bei 24 bis 26 Euro/dt. Um das Überangebot auf dem deutschen Markt nicht weiter zu verstärken, haben Landwirte bei Kartoffelsorten, die sich auch für die Verarbeitung eignen, bereits auf die Reifeförderung verzichtet.
Marianne Priplata-Hackl, LK NÖ