Am zurückliegenden Wochenende ist die Frühkartoffelernte in allen Bundesländern angelaufen. Die Erträge fallen in der Regel noch bescheiden aus. Aus dem Burgenland und dem Marchfelder Raum wurden Hektarerträge von 18 bis 20 Tonnen berichtet. Auch in der Steiermark wurden die Erntearbeiten wieder aufgenommen. In Oberösterreich wurden zu Wochenbeginn noch vorrangig unter Vlies produzierte Frühkartoffeln geerntet. Das Angebot ist generell noch sehr überschaubar.
Der Absatz im Lebensmittelhandel wird als „ruhig aber stetig“ beschrieben. Zudem dürfte sich momentan in Ostösterreich durch die hochsommerlichen Temperaturen und die fehlenden Niederschläge der Ertragszuwachs in Grenzen halten. Die Preise sind entsprechend stabil. In Niederösterreich, Steiermark und dem Burgenland lagen die Erzeugerpreise für Heurige zu Wochenbeginn bei 40 Euro/dt.
In Deutschland herrscht zum Saisonstart Preisdruck
In Deutschland laufen die Vorbereitungen für die Frühkartoffelernte insbesondere im Südwesten wie auch im Westen bereits auf Hochtouren. Die ersten Speisefrühkartoffeln werden bereits über Groß- und Wochenmärkte vermarktet. In der kommenden Woche dürfte es dann mit dem Verkauf über den Lebensmittelhandel so richtig losgehen. Die beginnende Frühkartoffelsaison wird am Markt derzeit zwiespältig gesehen. Denn der Saisonstart fällt zusammen mit einem kurzfristig kräftig gewachsenen Angebot an importierten Speisefrühkartoffeln – dies überfordert die Nachfrage und sorgt für entsprechenden Preisdruck. Die Preise für freie Ware aus Ägypten, Israel oder Spanien tendierten zuletzt Richtung 30 Euro/dt.
Zunehmend besorgt blicken die Marktteilnehmer aber auch auf die Kartoffelbestände in West- und Mitteleuropa. Frost und nun anhaltende Trockenheit in bedeutenden Anbauregionen dürften zu deutlichen Ertragseinbußen führen.
Martin Schildböck, LK NÖ