Der österreichische Speisekartoffelmarkt präsentiert sich nach den Osterfeiertagen ohne großen Veränderungen. Das heimische Angebot wird von Woche zu Woche überschaubarer. Bei den Landwirten sind die Läger, mit Ausnahme von kleineren Mengen an aussortierten Saatkartoffeln, geräumt. Auch immer mehr Händler liefern ihre allerletzten Restbestände an österreichischer Ware in diesen Tagen an den LEH aus. Bis zum Anschluss an die neue Saison greift der LEH nun verstärkt auf Importe von französischen und deutschen Lagerkartoffeln zurück. Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum kommen dagegen weiterhin kaum zum Einsatz.
Die Nachfrage hat sich nach dem Osterfest erwartungsgemäß wieder beruhigt.
Auch bei den Preisen gab es gegenüber der Vorwoche keine Bewegung. In Niederösterreich wurden zu Wochenbeginn für Speisekartoffeln meist 45 Euro/dt bezahlt. Aus Oberösterreich wurden ebenfalls unveränderte Erzeugerpreise von bis zu 52 Euro/dt gemeldet. Auch hier steht die Vermarktung der Ernte 2023 kurz vor dem Abschluss.
Deutschland: Frühware aus Spanien friert Preishoffnungen ein
Der deutsche Speisekartoffelmarkt zeigte sich in der letzten Woche ebenfalls weitgehend unverändert. Die Räumung der Lagerbestände schreitet zwar stetig voran, doch das zur Verfügung stehende Angebot reicht für die ruhige Inlandsnachfrage gut aus. Die erwartete Knappheit an deutscher Ware ist bislang nicht eingetreten. Und auch im Hinblick auf die Qualitäten sind weiterhin vermarktungsfähige Partien vorhanden. Nach aktuellen Einschätzungen könnten die Lagervorräte nun doch noch ausreichen, um den Markt durchgehend zu bedienen, zumal auch immer mehr importierte Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum zur Verfügung stehen. Kühlhäuser sind längst voll mit Ware aus Israel und Ägypten und es strömt weitere Ware in den Häfen nach.
Anders als im Vorjahr wird spätestens ab der ersten Maiwoche auch reichlich Frühware aus Spanien zur Verfügung stehen. Damit schwindet die Hoffnung auf weitere Preiszuschläge für deutsche Lagerkartoffeln zusehends. Im Bundesmittel wurden zuletzt meist 40 bis 42 Euro/dt bezahlt.
Martin Schildböck, LK NÖ