Der österreichische Speisekartoffelmarkt präsentiert sich kurz vor dem Start der Haupternte relativ ausgeglichen. Die Angebotsmengen nehmen zwar saisonbedingt stetig zu. Viele Landwirte warten aber angesichts der hohen Tagestemperaturen noch mit der Ernte etwas ab. Die bisherigen Rodungen bei den Hauptsorten zeigen sehr heterogene Ergebnisse sowohl in Menge als auch Qualität. In Summe wird mit einer eher unterdurchschnittlichen Brutto-Erntemenge gerechnet. Zudem sind Aussortierungen aufgrund von Drahtwurmbefall, Wachstumsrissen, Zwiewuchs, etc. aber auch heuer wieder ein mehr oder minder großes Thema. Die Absatzseite zeigt sich noch sommerlich ruhig, dürfte aber mit dem Schulbeginn in Ostösterreich sich deutlich beleben. In Niederösterreich und dem Burgenland konnten sich die Erzeugerpreise auf dem Vorwochenniveau behaupten. Zu Wochenbeginn wurden für vorwiegend festkochende Sorten meist 25 Euro/100 kg bezahlt. Für festkochende Sorten konnten noch bis zu 30 Euro/100 kg erzielt werden. In Oberösterreich blieben die Preise mit 34 Euro/100kg ebenfalls stabil.
Deutschland
In Deutschland stellt sich die Lage am Speisekartoffelmarkt vor der Haupternte relativ entspannt dar. Mit den in den letzten Wochen immer wieder gefallenen Niederschlägen haben sich die Ertragsaussichten vielerorts doch noch etwas verbessert. Ein großer Angebotsdruck wird deshalb zwar nicht erwartet, aber von allgemeiner Knappheit kann auch nicht mehr gesprochen werden. Besonders gefragt dürften heuer aber weiterhin größere Kaliber sein. Die Erzeugerpreise wurden letzte Woche erneut zurückgenommen. Der Bundesdurchschnitt lag zuletzt bei 27 bis 29Euro/100 kg. Angesichts der näher rückenden Einlagerung von Speisekartoffeln ist das Preisniveau aber noch vergleichsweise hoch.
Martin Schildböck