Die stabile Situation am österreichischen Frühkartoffelmarkt hat weiter Bestand. Bei sommerlich angenehmen Temperaturen und regionalen Niederschlägen hat sich die Lage kurzfristig leicht entspannt. Die Flächenräumung ging in den letzten Tagen rasch vonstatten und die verfügbaren Angebotsmengen sind für die urlaubsbedingt ruhige Inlandsnachfrage momentan gut ausreichend. Angebotsdruck ist, angesichts der anhaltend schwachen Hektarerträge in Ostösterreich sowie den immer düstereren Ertragsaussichten bei den späteren Sorten, aber kein Thema. So steht in weiten Teilen Österreichs nun bereits die dritte Hitzewelle in diesem Jahr bevor. Niederschlagsdefizite und Temperaturen mit weit über 30 Grad dürften den Kartoffelbeständen entsprechend weiter zusetzen. Die schon seit längerer Zeit geäußerten Befürchtungen über eine schwache Haupternte sowie einem erhöhten Aussortierungsanteil wegen Drahtwurm und Co. werden mit jedem weiteren Hitzetag realer. Vor diesem Hintergrund gab es bei den Erzeugerpreisen kaum Änderungen. In Niederösterreich und dem Burgenland wurden zu Wochenbeginn meist 35 Euro und für festkochende Sorten bis zu 40 Euro/100 kg bezahlt. In Oberösterreich trifft ein gut durchschnittliches Angebot auf zufrieden stellende Nachfrage. Die Preise haben zuletzt etwas nachgegeben und lagen zu Wochenbeginn bei 40 Euro/100 kg.
Deutschland
Auch in Deutschland schreitet die Frühkartoffelernte rasch voran. Vielerorts ist es aber nach wie vor zu trocken. Gebietsweise sind letztes Wochenende kräftige Regenschauer niedergegangen, die Ertragserwartungen haben sich dadurch aber kaum verbessert. In einigen trockenen Regionen reifen die Kartoffelbestände vorzeitig ab. Die verfügbaren Angebotsmengen an schalenfesten Frühkartoffeln sind gerade mal bedarfsdeckend. Dies obwohl sich der Absatz im LEH bereits ferienbedingt beruhigt hat. Die Erzeugerpreise gaben in der letzten Woche moderat nach und lagen zu Wochenbeginn im Bundesschnitt bei 52 bis 55 Euro/100 kg.
Martin Schildböck
