Die Hitzewelle ist mittlerweile überstanden, die Probleme am österreichischen Frühkartoffelmarkt bleiben jedoch bestehen. Die Niederschläge am Wochenende fielen in den NÖ Anbaugebieten weder flächendeckend und meist auch nicht ergiebig aus. Die Trockenheit und der damit verbundene Schädlingsdruck bleiben somit vielerorts weiter Thema. Die Hektarerträge liegen in NÖ unverändert bei enttäuschenden 20 bis 25 Tonnen. Die jüngste Hitzeperiode ließ die Frühkartoffelbestände rasch abreifen und damit werden auch keine nennenswerten Ertragszuwächse mehr erwartet. Auch die Anschlusssorten und die späteren Bestände dürften bereits mehr oder minder stark in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Die Flächen räumen rasch. Angebotsdruck kommt trotz urlaubsbedingt ruhiger Inlandsnachfrage jedenfalls keiner auf. Die Erzeugerpreise haben sich auf dem Vorwochenniveau gut behaupten können. In Niederösterreich und dem Burgenland wurden zu Wochenbeginn meist 40 Euro/100 kg bezahlt. Unverändert die Situation in Oberösterreich. Bei durchaus passablen Erträgen und zufrieden stellender Absatzsituation lagen die Preise zuletzt bei 45 Euro/100 kg.
Deutschland
Der deutsche Frühkartoffelmarkt zeigt sich weiter fest gestimmt. Das Angebot an festschaliger Speiseware steigt zwar allmählich an, aber der Inlandsmarkt bleibt sehr aufnahmefähig. Im Vergleich zu den Vorwochen hat sich die Nachfrage sogar wieder erhöht, da Lieferprogramme mit Mittelmeerländern ausliefen und nach der hitzebedingten Konsumflaute wieder moderate Temperaturen in Deutschland vorherrschen. Die Flächenräumung ist in den Frühgebieten häufig schon sehr weit und damit dürfte auch die weitere Abfolge der Liefergebiete ohne größere Verwerfungen über die Bühne gehen. In Regionen ohne Beregnung wird die anhaltende Trockenheit mehr und mehr zum Thema. Die Erzeugerpreise für deutsche Frühkartoffel haben in der letzten Woche moderat nachgegeben und lagen zu Wochenbeginn bei 63 Euro bis 65 Euro/100 kg.
Martin Schildböck