Kartoffelmarkt KW 22/2019: Frühkartoffeln entwickeln sich unter dem Einfluss von Nässe und Kälte momentan langsamer als erwartet

Im heimischen LEH geht der Sortimentsumbau langsamer vonstatten als ursprünglich gedacht. Mangels Alternative muss der LEH eine weitere Woche fast ausschließlich mit alterntiger Ware aus Frankreich sowie israelischen und ägyptischen Frühkartoffeln versorgt werden. Zu Wochenbeginn gab es zwar die ersten Heurige aus den steirischen und burgenländischen Frühgebieten für den LEH. Bei durchwegs reichlichem Ansatz fällt die Knollengröße in der Regel aber noch sehr klein aus. Die Hektarerträge fallen mit rund 10 bis 15 Tonnen entsprechend enttäuschend aus und die verfügbaren Mengen sind somit überschaubar. Der erste Erzeugerpreise für Heurige lag zu Wochenbeginn mit 60 Euro/100kg deutlich über den letzten Jahren. In den NÖ Frühgebieten, wie dem Marchfeld, sind die ersten größeren Rodungen am kommenden Wochenende geplant.

Auch die deutschen Frühkartoffeln entwickeln sich unter dem Einfluss von Nässe und Kälte momentan langsamer als erwartet. Nicht im Südwesten und schon gar nicht im Norden Deutschlands gibt es nennenswert Kartoffeln in annähernd brauchbarer Größe oder mit Stärkegehalten, die ein baldiges Abreifen ermöglichen. Der Beginn mit der Reifeförderung und somit auch der Start mit festschaligen Frühkartoffeln dürften sich voraussichtlich um eine weitere Woche nach hinten verschieben. Importierte Frühkartoffeln zur Bedarfsdeckung sind entsprechend gesucht. Zuletzt wurden schon Preise für Frühkartoffeln aus Israel von bis zu 88 Euro/100kg und für Spanische bis zu 92 Euro/100kg genannt.

Martin Schildböck

 

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