Die Rahmenbedingungen für die Vermarktung von Speisekartoffeln bleiben weiterhin ohne gravierende Änderungen. Kartoffeln werden von den Produzenten weiterhin kontinuierlich angeliefert. Bei der Paketierung der Ware machen unvermindert die sehr hohen Absortierungsanteile Probleme. Dass die Kartoffelqualität am Lager heuer besonders schnell abnimmt, wird einerseits auf die Trockenheit während der gesamten Vegetationsperiode und andererseits auf die mangelnde Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln zurückgeführt. Die Absatzaktivitäten im Inland laufen auf konstantem Niveau. Exporte finden aufgrund der schon geringen Lagermengen kaum statt. Bereits in wenigen Wochen dürften heimische Kartoffeln bei den ersten Händlern ausverkauft sein. Die Erzeugerpreise bleiben auf den erreichten Niveaus unverändert. In NÖ werden Speisekartoffeln weiterhin meist um 25 Euro/100 kg übernommen. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 30 Euro/100 kg zu erzielen. In OÖ wurden zuletzt unverändert bis zu 27 Euro/100 kg bezahlt.
Deutschland
Am deutschen Speisekartoffelmarkt sind die Preise weiter leicht gestiegen. Die Akzeptanz dieser Preise rührt vor allem aus dem geringen verfügbaren Angebot. So ist auch der deutsche Kartoffelmarkt nach der 2018 kleinen Ernte bereits gut geräumt. Bei den verbleibenden Mengen machen sich nun ebenfalls vermehrt Lagerprobleme wie Druckstellen bemerkbar. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lagerten zum Jahresende in deutschen Kartoffellagern um 1,5 Mio. t oder 35 Prozent weniger Kartoffeln wie im Jahr zuvor. Zwar wurde 2017 eine Rekordernte eingefahren, aber auch gegenüber einem Durchschnittsjahr fehlen zwischen 800.000 und 900.000 t an Lagermengen. Es wird daher erwartet, dass in den nächsten Monaten verstärkt Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum und alterntige Ware aus Frankreich eingeführt werden. Die Erzeugerpreise sind stabil bis steigend. In der Vorwoche wurden im Bundesdurchschnitt meist 30 bis 31,50 Euro/100 kg bezahlt.
Marianne Priplata-Hackl