Der österreichische Erdäpfelmarkt wird von Seiten der Landwirte bedarfsgerecht versorgt. Bedingt durch Qualitätsprobleme und hohe Aussortierungen schwinden die Lagervorräte rasch.
Der Inlandsabsatz läuft unaufgeregt auf gut durchschnittlichem Niveau. Mit dem nahenden Weihnachtsfest dürfte sich die Inlandsnachfrage kurzfristig deutlich beleben. Der Exportmarkt wäre prinzipiell ebenfalls aufnahmebereit, spielt aber heuer angesichts der knappen Versorgungssituation kaum eine Rolle.
Premiumware zog preislich an
In NÖ und OÖ werden Speisekartoffeln weiterhin meist um 22 Euro/dt übernommen. Für Premiumware, welche heuer mengenmäßig überschaubar und entsprechend gefragt ist, konnten die Preise jüngst deutlich angehoben werden. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel werden nun bis zu 29 Euro/dt bezahlt.
Hohe Abgabebereitschaft in Deutschland
In Deutschland präsentiert sich das Geschäft mit Speisekartoffeln diese Woche deutlich belebt. Selbst diese Impulse ändern nichts an den Preisen. Die Abgabebereitschaft der Erzeuger ist gegeben, zumal aufgrund schlechter Liquidität aufgrund der geringen Erlöse mit anderen Feldfrüchten Einnahmen benötigt werden und zudem, weil es um die Haltbarkeit der Lagerware nicht immer zum Besten steht. Deshalb wird nun auch die seit der Vorwoche kräftig angezogene Exportnachfrage aus Osteuropa, speziell aus Polen und Tschechien, zu etwas niedrigeren Abgabepreisen stetig bedient. Laut Marktberichten kommt teilweise auch B-Ware zum Versand, was etwas niedrigere Preise rechtfertigt.
Dipl.-Ing. Martin Schildböck, LK NÖ