Mit teils deutlich höheren Erzeugerpreisen startet der heimische Speisekartoffelmarkt in den November. Angesichts der schwachen Ernte und der hohen Aussortierungen warten viele Landwirte mit dem Verkauf ab. Die Aufkäufer wollen nun mit verbesserten Preisen die Andienung ankurbeln und auch dem international höheren Preisniveau Rechnung tragen.
In Niederösterreich werden nun für mittelfallende Ware meist 22 Euro/dt bezahlt. Für Übergrößen bzw. Partien mit überdurchschnittlich hohen Absortierungen wurden Preise von 18 bis 22 Euro/dt genannt. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind weiterhin bis zu 24 Euro/dt zu erzielen. In Oberösterreich blieben die Erzeugerpreise stabil bei meist 22 Euro/dt.
Die Inlandsumsätze bei den Händlern sind, wie oft um diese Jahreszeit, überschaubar. Meist sind die Konsumenten nach den Aktionsverkäufen des LEH noch recht gut mit Ware eingedeckt. Im Export gibt es weiterhin nennenswertes Interesse an österreichischer Ware.
Deutschland: LEH akzeptiert Preisaufschläge leichter als sonst
Der deutsche Speisekartoffelmarkt zeigt sich momentan gut ausgeglichen. Nachdem die Speisekartoffelpreise in der letzten Woche überall gestiegen sind, kann die saisonbedingt ruhige Nachfrage problemlos bedient werden. Dem LEH scheint die besondere Marktlage dieser Saison durchaus bewusst zu sein, denn die Preisaufschläge der zurückliegenden Wochen wurden schneller und leichter akzeptiert als sonst. Einzig bei den Qualitätskriterien zeigen sich die Einkäufer des LEH momentan noch wenig kompromissbereit. Exporte Richtung Italien laufen nur in überschaubaren Umfang. Südosteuropa versorgt sich eher mit Kartoffeln aus Polen, für die dortigen Kunden ist das deutsche Preisniveau zu hoch.
Dipl.-Ing. Martin Schildböck