Die heimische Speisekartoffelernte ist Anfang Oktober bereits weit fortgeschritten und in vielen Regionen bis auf vereinzelte Flächen abgeschlossen. Das Ernteergebnis ist schwach, zudem haben die Kartoffelbauern mit massiven Qualitätsbeeinträchtigungen zu kämpfen – die Absortierungen gehen in den Bereich von 40 Prozent, vereinzelt auch darüber. Vor allem Probleme mit Drahtwurmbefall sind massiv. Dementsprechend zeit- und kostenintensiv sind die Sortierarbeiten.
Der Inlandsabsatz gestaltet sich saisonüblich unspektakulär. Im Export ist das Interesse an heimischer Ware weiterhin hoch.
Bei den Erzeugerpreise kommt langsam eine Bewegung nach oben in den Markt. In Niederösterreich werden für mittelfallende Ware nun meist 18 bis 20 Euro/dt genannt, für Übergrößen zwischen 15 und 18 Euro/dt. Aus Oberösterreich werden momentan noch unverändert 22 Euro/dt berichtet. Angesichts der schwachen Erntemenge und des positiven europäischen Umfelds erwartet man in den nächsten Wochen weitere Preiserhöhungen.
Deutschland – zumindest stabile Preise
Am deutschen Speisekartoffelmarkt findet das im Vergleich zum Vorjahr um rund 25 Prozent kleinere Angebot zügig seine Abnehmer. Die Rodebedingungen haben sich regional durch die Regenschauer der vergangenen Tage verbessert, wobei vielerorts die Ernte bereits weit fortgeschritten ist. Die Einlagerung ist derzeit in vollem Gang, so dass der Markt nicht mit übermäßig viel Ware beschickt wird. Die Preise tendierten auf Basis der Vorwochen unverändert und auch im Bereich der Industrieware sorgen die nicht zu umfangreichen Angebotsmengen für einen stabilen Marktverlauf. In der Tendenz erwarten die meisten Marktbeteiligten weiterhin mindestens stabile Preise.
Dipl.-Ing. Martin Schildböck