Bei schönem Spätsommerwetter schreiten die Rodearbeiten im gesamten Bundesgebiet zügig voran. Die Erträge bei den Hauptsorten liegen mit regional großen Unterschieden generell deutlich unter dem mehrjährigen Durchschnitt. Angesichts der überschaubaren Ernteergebnisse bei Kartoffeln und bei Zwiebeln stehen heuer ausreichend Lagerkapazitäten zur Verfügung. Zudem scheinen die Qualitätsprobleme mit fortschreitender Ernte eher zu- als abzunehmen. Drahtwurm, Wachstumsrisse, Stolpur und Schorf werden als häufigste Absortierungsgründe genannt. Die Sortierarbeit ist heuer entsprechend zeit- und kostenintensiv.
Der Absatz verläuft derzeit saisontypisch stetig. Vereinzelt bewirken Aktionen im LEH zusätzlichen Nachfrageschub.
Die Erzeugerpreise verharren stabil auf Vorwochenniveau. Kurzfristige Änderungen sind unwahrscheinlich. In Niederösterreich wurden zu Wochenbeginn für mittelfallende Ware meist 18 Euro/dt bezahlt, für Übergrößen zwischen 15 und 18 Euro/dt. In der Steiermark und in Oberösterreich liegen die Preise unverändert bei 20 bzw. 22 Euro/dt.
Stabilität auch in Deutschland
Auch in Deutschland ist die Haupternte voll im Gang. Vielerorts sorgen die günstigen Wetterbedingungen für einen ruhigen Ablauf der Ernte. Es gibt aber auch genügend Regionen, wo Rodungen aufgrund der Trockenheit nicht oder nur eingeschränkt möglich sind. Von einem Angebotsdruck zur Ernte ist heuer wenig zu spüren. Die Verarbeitungsindustrie tritt weiterhin als Käufer von Doppelnutzungssorten auf. Die Erzeugerpreise sind stabil und lagen zuletzt im Bundesmittel bei 22 bis 23,50 Euro/dt.
Dipl.-Ing. Martin Schildböck