Mit den erfolgreich geschlagenen Urwahlen, die viele neue Funktionäre hervorgebracht und erfahrene Funktionäre bestätigt haben, ist der Wahlreigen im Tiroler Bauernbund noch nicht vorbei. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Wahlen der Landwirtschaftskammer im März auf Hochtouren. „Natürlich ist der Wahlkampf in Coronazeiten eine Herausforderung, da wichtige Veranstaltungen nur in sehr eingeschränktem Umfang stattfinden können“, kommentiert Bauernbunddirektor BR Dr. Peter Raggl die Kammerwahlen. Dennoch sei man optimistisch, die Bauernschaft zu erreichen. „Wir müssen wählen, um unsere Interessensvertretung zu stärken. Nur so können wir auch zukünftig die Tiroler Bäuerinnen und Bauern schlagkräftig vertreten.“
Kammer wählt per Brief
Bereits zum dritten Mal werden die Landwirtschaftskammerwahlen per Briefwahl abgehalten. Die Wahlunterlagen werden den Berechtigten ohne Anforderungsbedarf per Post zugestellt. Die Stimmzettel sollten dann im beiliegenden Kuvert zurückgesendet werden. „Besonders in der akutellen Situation ist es von Vorteil, dass die Landwirtschaftskammer bereits gute Erfahrungswerte mit der Briefwahl besitzt. So können die Bäuerinnen und Bauern bequem von Zuhause aus wählen, sind flexibler und setzen sich gleichzeitig keinem Infektionsrisiko aus“, meint Bauernbunddirektor Raggl dazu.
Neue Kammerobleute
Zurzeit werden auf Bezirks- und Landesebene die Wahllisten erstellt. Bereits angekündigt wurden die Spitzenkandidaten der Landesliste, das erfahrene Duo NR Ing. Josef Hechenberger und Ök.-Rätin Helga Brunschmid. Hechenberger bekleidet bereits seit mehr als zwei Perioden und somit seit über zehn Jahren das Amt des Landwirtschaftskammerpräsidenten. Seine Stellvertreterin Helga Brunschmid vertritt seit einer Periode, die sechs Jahre andauert, die Tiroler Bauernschaft.
In den Bezirken werden mindestens vier neue Kammerobleute erwartet. Fest steht, dass Imst, Schwaz, Kufstein und Kitzbühel neue Funktionäre an die Spitze ihrer Bezirkslandwirtschaftskammern stellen.
„Bei der Listenerstellung sind wir darum bemüht, möglichst alle Betriebssparten der Tiroler Landwirtschaft entsprechend abzubilden und damit auf den Erfahrungsschatz der später gewählten Funktionäre zugreifen zu können“, merkt Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler an. „Besonders wichtig ist es uns auch, die weibliche Seite der Landwirtschaft hervorzuheben. Vor allem im Nebenerwerb, der den Großteil der landwirtschaftlichen Betriebe in Tirol betrifft, leisten die Bäuerinnen mit ihrer Arbeit einen enormen Beitrag. Ohne sie wäre der Erhalt der Betriebe meist gar nicht möglich.“ Daher lege man Wert darauf, dass die Bäuerinnen auf allen Liste eine entsprechende Berücksichtigung finden.
Vielfältige Herausforderungen
Thematisch steht die Landwirtschaftskammer in der kommenden Periode vor vielen Herausforderungen. „Vorrangiges Ziel ist es, die Einkommen der Bäuerinnen und Bauern abzusichern und auch durch neue Einkommensmöglichkeiten zu erweitern. Beispielsweise stärken wir dafür die Direktvermarktungsschiene, setzen uns für die verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln ein und gehen auch auf neue Einkommensformen wie Photovoltaik ein“, führt Bauernbunddirektor Peter Raggl aus. Zusätzlich seien die Auseinandersetzung mit Nutzungskonflikten, die Sicherung der Ausgleichszulagen für die kommende Periode sowie die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung für die bäuerliche Lebens- und Arbeitsweise wichtige Anliegen.
„Der Bauernbund ist die einzige bäuerliche Fraktion im Land, die in allen bedeutenden politischen Entscheidungsgremien, von der Gemeinde- bis hin zur EU-Ebene, vertreten ist. Daher ist es wichtig, dass wir uns bei den LK-Wahlen geeint hinter die Kandidaten des Bauernbundes stellen“, schließt Bauernbundobmann Geisler.
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