Unsere Almen sind Lebensraum für Weidetiere aber vor allem Wirtschaftsraum für unsere Bäuerinnen und Bauern. Mittlerweile hat jedoch auch eine breite Gesellschaftsschicht die Almen für die Freizeitnutzung entdeckt. Durch diese Mehrfachnutzung bieten sich unseren Almbauern zwar neue Chancen, sie werden aber auch vor große Herausforderungen gestellt. Es gilt daher, die Bewirtschaftung der Almen abzusichern und ein gutes Miteinander zu finden” diskutierten EU-Mandatarin Simone Schmiedtbauer und Abg. z. NR Carina Reiter, Vertreterin der Österreichischen Jungbauernschaft, gemeinsam die Perspektiven der heimischen Almwirtschaft bei einer Wanderung im Salzburger Lungau.
Respektvoller Umgang auf Almen notwendig
25.000 landwirtschaftliche Betriebe bringen ihr Vieh auf Almen auf, von denen rund 8.000 hierzulande bewirtschaftet werden. “Die Almwirtschaft ist essenziell für unsere bäuerlichen Familienbetriebe. Leichtsinnige Selfie-Aktionen oder verantwortungslose Video-Challenges können Wanderer in bedrohliche Situationen bringen”, erklärte Reiter, dass so auch Bauern unverschuldet unter Druck geraten. “Jeder Wanderer muss wissen, wie er sich verantwortungsvoll auf unseren Almen zu verhalten hat. Nur so kann die Sicherheit für Mensch und Tier gewährleistet werden”, appellierte Reiter für eine respektvolle Begehung der Almflächen sowie einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Weidetieren.
Almen als Wirtschaftsfaktor für den ländlichen Raum
“Unsere Almen sind ein Wirtschaftsmotor – nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für den Tourismus. Deshalb ist die Bewirtschaftung essenziell für die Aufrechterhaltung der vielfältigen Funktionen des ländlichen Raumes”, erklärte Schmiedtbauer im Diskurs mit den Jungbauern. “Es ist wichtig, dass sich die Bedeutung der Almwirtschaft auch in der Gemeinsamen Agrarpolitik mit einer entsprechenden Ausgestaltung des Programms für die Ländliche Entwicklung widerspiegelt”, so Schmiedtbauer.
“Die Almwirtschaft ist ein Kernelement unserer bäuerlichen Familienbetriebe – es ist unsere Aufgabe, Bedingungen zu schaffen, welche genau diese Strukturen aufrechterhalten. Hier braucht es aber die gute Zusammenarbeit mit allen Nutzern”, sind sich Schmiedtbauer und Reiter darüber einig, dass ein respektvoller Umgang im Almgebiet sowie mit den Weidetieren hierfür unumgänglich ist.