Internationale Börsen mit freundlicher Tendenz

Die Terminmarktnotierungen für Raps, Weizen und Mais haben sich zu Anfang Juli deutlich verbessert.

Der Raps an der Euronext konnte Anfang Juni seine seitens der Sojabohne ausgelöste Abwärtsbewegung aus dem Mai beenden. Zur Monatsmitte ergab sich ein kurzer Ausreißer nach oben, in der Summe war eine leicht freundliche Tendenz zu verbuchen. Der Fronttermin August notiert mit 362,00 €/to um gut 9 € über dem Vergleichswert aus dem Vormonat.

Raps

In ihren jüngsten Bilanzen reduzierte die EU-Kommission die EU-Rapsernte gegenüber dem Vormonat um knapp 0,2 Mio to auf 21,7 Mio to (Vorjahr: 19,7 Mio to), wobei der Ertrag zwar unverändert auf 3,2 to/ha (Vorjahr: 3,0 Mio to) veranschlagt wird, während die Anbaufläche von zuvor 6,82 Mio ha auf 6,76 Mio ha zurückgenommen wurde (Vorjahr: 6,55 Mio ha). Der Verbrauch wurde entsprechend angepasst.

Auch die EU-Sonnenblumenernte wurde zurückgestuft, und zwar von zuvor 9,1 Mio to auf 9,0 Mio to (Vorjahr: 8,6 Mio to), wobei hier eine Anhebung beim Ertrag von 2,1 to/ha auf 2,2 to/ha (Vorjahr: 2,1 to/ha) eine Reduktion bei der Anbaufläche um 100.000 ha relativierte.

Für die Sojabohnen wurde sowohl eine Ausweitung der Fläche als auch eine Anhebung des Ertrages dokumentiert, sodass die Ernteprognose um gut 0,2 Mio to auf 2,54 Mio to angehoben wurde (Vorjahr: 2,48 Mio to).

Statistics Canada erhöhte die kanadische Canolaanbaufläche aufgrund von Rekordwerten in Saskatchewan (Plus 13,6 % gegenüber dem Vorjahr) und Alberta (Plus 16,5 %) auf den neuen Rekordwert von 22,8 Mio ac (9,24 Mio ha), ein Plus von 12,1 % im Vergleich zum Vorjahr und deutlich über den Erwartungen der Analysten, welche von einer Reduzierung auf 22,2 Mio ac ausgegangen waren.

Mahlweizen

Quelle: KS AgrarIn der ersten Juni-Hälfte blieb der Mahlweizen an der Euronext zunächst seiner engen Preisrange treu. Wettersorgen übernahmen dann das Zepter. Die Hitzewelle in Europa Mitte des Monats sorgte kurzfristig für kräftige Zugewinne, welche jedoch schnell wieder aufgebraucht wurden. In den letzten Handelstagen trieben dann festere Preise aus den USA aufgrund massiver Qualitäts- und Quantitätssorgen beim Sommerweizen auch die Notierungen in Paris kräftig ins Plus. Der Fronttermin September an der Euronext gewann seit unserem letzten Bericht knapp 10 € auf 176,50 €/to. Der umsatzstärkste Kontrakt Dezember hat die 180 €-Marke überschritten.

Die EU-Kommission reduzierte am Freitag ihre Prognose der diesjährigen EU-Weichweizenernte um 2,4 Mio to auf 138,9 Mio to (Vorjahr: 134,4 Mio to) und positioniert sich damit sogar noch unter den Vorgaben der privaten Schätzer, welche zuletzt ebenfalls Abwärtskorrekturen vornahmen.

In der Vorwoche hatte das Hamburger Handelshaus ADM Germany aufgrund von Ertragseinbußen in Frankreich und Spanien seine Schätzung um 0,7 Mio to auf 141,7 Mio to zurückgestuft. Stratégie Grains korrigierte in einem Update die französische Ernte gegenüber dem Bericht vom 15. Juni um 1,6 Mio to auf 35,6 Mio to (Vorjahr: 27,9 Mio to) nach unten. Im Juni-Report war die EU-Ernte auf 141,6 Mio to veranschlagt worden.

Die EU-Exporte in der Kampagne 2017/18 reduzierte die EU-Kommission aufgrund der geringeren Verfügbarkeit von 28,9 Mio to auf nunmehr 26,5 Mio to, womit diese die Ausfuhren in der gerade zu Ende gegangenen Saison nur noch um knapp 2 Mio to übersteigen.

Die Hitzewelle Mitte Juni hat sich in Frankreich nicht nur in einer kräftigen Abwertung der Bestandsgutachten niedergeschlagen, sondern ebenfalls in einem frühen Erntebeginn. Per 26. Juni waren bereits 4 % der Anbauflächen abgeerntet (Vorjahr: 0).

Mais

Quelle: KS AgrarDer Mais in Paris konnte auch bei den alterntigen Terminen seine rückläufige Tendenz aus dem Mai beenden und zeigt über alle Termine hinweg nun eine freundliche Tendenz bei jedoch weiterhin nur sehr verhaltender Handelsaktivität. Der Fronttermin August gewinnt seit unserem letzten Bericht 3,50 € auf 174,75 €/to. Parallel entwickelt sich der neuerntige November-Kontrakt auf 173,75 €/to.

Auch beim Mais wurde seitens der EU-Kommission der Rotstift angesetzt. Die Ernte wurde um 2,1 Mio to auf 62,1 Mio to (Vorjahr: 60,6 Mio to) nach unten korrigiert. Grund war hierbei jedoch nicht der Ertrag. Dieser wurde sogar von 7,1 to/ha auf 7,3 to/ha aufgestockt (Vorjahr: 7,1 to/ha). Vielmehr erfolgte eine Herabstufung der Anbaufläche von 8,98 Mio ha auf 8,51 Mio ha (Vorjahr: 8,57 Mio ha). Im Gegenzug erfolgte eine Abwärtskorrektur beim Futterverbrauch um 1,4 Mio to auf 55,4 Mio to (Vorjahr: 52,4 Mio to).

Geringer als die Kommission stuft ADM Germany die Maiserzeugung ein. In der Vorwoche hatte ADM diese auf 58,9 Mio to zurückgestuft. Stratégie Grains veranschlagte die EU-Ernte Mitte Juni auf 60,0 Mio to.

www.ks-agrar.de

- Bildquellen -

  • 1727 Weizen: KS Agrar
  • 1727 Mais: KS Agrar
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