Initiative: „Apfelsaft aus Apfel g’macht“ gestartet

Mit einer landesweiten Apfelsaft-Aktion der LK-NÖ soll – einmal mehr – der Wert regionaler Lebensmittel in den Vordergrund gestellt werden.

Direktor HBLA Klosterneuburg Reinhard Eder, Obmann NÖ Obstbauverband Martin Sedelmaier, LK-NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager und Manfred Gössinger (v. l.)

Der bereits vierte Lebensmittelcheck der LK-NÖ lieferte ernüchternde Ergebnisse: Bei rund zwei Drittel der überprüften Produkte ist die Herkunft der Äpfel nicht ersichtlich. Für den Konsumenten bedeutet das, wer österreichische Herkunft und Qualität möchte, sollte zu direkt gepresstem Apfelsaft greifen. Dazu wurde auch die Aktion „Apfelsaft aus Apfel g‘macht“ ins Leben gerufen.

„Rot-weiß-rote“ Fahne ist kein Herkunftsnachweis

Im Rahmen des Lebensmittelchecks der LK-NÖ wurden 48 Apfelsäfte im Lebensmitteleinzelhandel untersucht. Davon waren 22 Direktsäfte und 26 Säfte aus Apfelsaftkonzentrat. Bei Betrachtung aller Proben war bei 65 Prozent der getesteten Säfte die Herkunft der Rohware nicht auf der Verpackung ersichtlich. Bei lediglich einem Drittel Apfelsäfte ist Österreich als Herkunft der Rohware angegeben, bei zwei Prozent ist Deutschland angeführt. Unterscheidet man hinsichtlich der Produktionsart, ist bei Apfelsäften aus Apfelsaftkonzentrat lediglich bei 15 Prozent der Proben angegeben, woher die Rohware kommt, bei Direktsäften sind es 59 Prozent (13 von 22). Bei zwölf Direktsäften ist Österreich als Herkunftsland der Rohware angeführt.

Wie bei vielen anderen Produktgruppen, bedeutet auch beim Apfelsaft eine „rot-weiß-rote“ Fahne auf der Verpackung oder auf dem Preisschild nicht automatisch, dass die Rohstoffe tatsächlich aus Österreich stammen beziehungsweise alle Produktionsschritte in Österreich durchgeführt wurden. Auf 52 Prozent der getesteten Produkte ist die Österreich-Fahne abgebildet – von diesen ist allerdings nur bei rund der Hälfte Österreich als Herkunftsland ausgewiesen, beim Rest ist das tatsächliche Herkunftsland nicht angegeben.

Für LK-NÖ-Präsident NAbg. Johannes Schmuckenschlager ist damit klar: „Wir brauchen dringend eine durchgängige, transparente Herkunftskennzeichnung und eine verstärkte Herkunftsüberprüfung, um Konsumenten vor Irreführung zu schützen. Es geht aber auch darum, die Stellung unserer Bäuerinnen und Bauern in der Lebensmittelkette konsequent zu stärken und den Verlust von regionaler Wertschöpfung zu vermeiden.“

Um die Vorzüge von heimischem Apfelsaft aufzuzeigen, startete die LK-NÖ in Zusammenarbeit mit dem NÖ Obstbauverband die Aktion „Apfelsaft aus Apfel g’macht“: Gartenbesitzer können eigene Äpfel an drei Standorten pressen lassen und kostenlos den frischen Apfelsaft mit nach Hause nehmen. Schulklassen sind eingeladen, bei den Arbeitsschritten zuzusehen und mitzumachen. Damit soll die Wertigkeit von heimischen Produkten, in dem Fall konkret von regionalem Saft, noch mehr ins Bewusstsein gerufen und auch schon die junge Generation dafür sensibilisiert werden.

„Wir wollen, dass die Konsumenten ohne getäuscht zu werden wissen, wo Österreich drin steckt. Zusätzlich bieten wir mit dieser Initiative einen Anreiz, die eigenen Äpfel aus dem Hausgarten zu verarbeiten und schaffen damit noch einen größeren Mehrwert für die Konsumenten“, betonte Martin Sedelmaier, Obmann des NÖ Obstbauverbands.

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  • 11 02 39 19 Foto PK Apfelsaft: LK-NÖ/Philipp Monihart
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