Informationszeitalter

Bäuerinnenkommentar von Silvia Rath, Bäuerin in Neustift bei Sebersdorf, Steiermark

Silvia Rath, Bäuerin in Neustift bei Sebersdorf, Steiermark ©ZVG
Silvia Rath, Bäuerin in Neustift bei Sebersdorf, Steiermark ©ZVG
Informationszeitalter – Fluch oder Segen? Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, das es zu erhalten gilt. Informationen und Meinungen zu transportieren ist dafür grundlegend. Doch gerade die Informationsmöglichkeiten in all ihren Formen werden immer mehr zu “Spielwiesen”, um eine möglichst hohe Zahl von Klicks bzw. Verkaufszahlen zu erreichen. Reiöerische Schlagzeilen, Halbwahrheiten und das Ziel, als Erster über etwas zu berichten, egal ob hilfreich oder nicht, dominieren zusehends. Wir alle sollten und können lernen, diverse Informationen nicht ungefiltert zu übernehmen. Wir sollten viel mehr hinterfragen und die Zusammenhänge erkennen, die nicht zu lesen sind und uns vor Ort informieren – im Bereich der Landwirtschaft beispielsweise beim Bauern nebenan. Wir sollten uns auch davor hüten, allzuschnell Kommentare abzugeben, die mitunter beleidigend sind, oder ungeprüft Berichte zu teilen, die nur dem Zweck der Auflagensteigerung dienen. Denn diese Art der Kommunikation schadet mehr, als sie nützt. Wir alle müssen kritischer werden und Berichte öfter hinterfragen und uns nach bestem Wissen und Gewissen eine eigene Meinung bilden. Wir als Konsumenten haben die Macht, zu reiöerische Inhalte nicht hinzunehmen, indem wir keine Klicks für derartige Schlagzeilen geben oder keine Zeitungen mehr kaufen, die nicht sachlich berichten. Daher ist das heutige Informationszeitalter, optimal genutzt, ein Segen, missbräuchlich verwendet, ist es jedoch ein Fluch.

E-Mail: rath.silvia@htb.at

- Werbung -
Vorheriger ArtikelManchmal ist es Zeit für eine Märchenstunde
Nächster ArtikelSchnuller nur bei Bedarf und kurzzeitig verwenden