Die neue Käseschneide- und Verpackungsanlage ist auch ganz im Sinne von “gewachsen und veredelt in Tirol”. Bislang wird ein Großteil des Tiroler Käses in Bayern verpackt. Somit ist auch das deutsche Genusstauglichkeitskennzeichen auf der Verpackung angeführt. “Damit ist die Herkunft nicht mehr klar erkennbar und das irritiert die Konsumentinnen und Konsumenten”, so Agrarmarketing- Tirol-Geschäftsführer Wendelin Juen.
Seit die Agrarmarketing Tirol 2012 die Initiative für eine gemeinsame Käseschneide- und Verpackungsanlage ergriff, ist viel passiert. “Der intensive Diskussionsprozess hat den Austausch der Sennereien untereinander gefördert und uns unsere gemeinsamen Stärken bewusst gemacht”, sind sich Hannes Esterhammer, Hansjörg Hirschhuber und Christian Kröll einig. Sie haben das Projekt in den letzten Jahren gemeinsam mit der Agrarmarketing Tirol vorangetrieben. “Jede Sennerei produziert und vermarktet ihre Produkte auch weiterhin selbständig. Die Dienstleistung des Käseschneidens und -verpackens sowie die Logistik Richtung Handel machen wir in Zukunft gemeinsam”, hebt Hansjörg Hirschuber von der Bergkäserei Zillertal die Vorteile hervor. Damit werde man unabhängig von Betrieben im Ausland, habe kurze Transportwege und könne dem Handel die gewünschten Verpackungseinheiten anbieten.
“Wir haben uns über 20 Grundstücke in ganz Tirol angesehen. Der Standort Schlitters hat sich als ideal herausgestellt. Die Anlage wird auf einem ehemaligen Betriebsgelände errichtet und kommt damit ohne neue Versiegelung von wertvollem Grünland aus”, berichtet Christian Kröll von der ErlebnisSennerei Zillertal über die Wahl des Betriebsstandortes.
In einem ersten Ausbauschritt werden in Schlitters pro Tag 20.000 kg Käse geschnitten und verpackt. Umgesetzt werden fünf Verpackungslinien. Vom Zwickel bis zu Käsescheiben oder Reibkäse kann alles produziert werden. Die Käseschneide- und Verpackungsanlage ist auf eine Produktionsmenge von 5.000 Tonnen pro Jahr ausgelegt. Mit der Einführung eines Zwei-Schicht-Betriebes wäre eine Kapazitätssteigerung auf 10.000 Tonnen möglich.
“Der Umsetzung unseres großen Vorhabens steht nichts mehr im Weg. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind geklärt, die Finanzierung ist gesichert, die Wirtschaftlichkeit gegeben und die Planungen sind erfolgt”, bedankt sich Hannes Esterhammer von der Zillertaler Heumilch Sennerei stellvertretend für alle beteiligten Betriebe beim Land Tirol und der Agrarmarketing Tirol.
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