Fisch ist eine Nische, aber eine, in der noch vieles möglich ist. „Wir wissen, die Mengen sind überschaubar“, bestätigt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger, „aber der Markt zeigt uns, dass es hier noch viel Potenzial für unsere Betriebe gibt.“ Genau aus diesem Grund lud Hiegelsberger Journalisten aus dem ganzen Land zu einer Pressefahrt, bei der drei besonders innovative Produzenten vor den Vorhang geholt wurden
Das Potenzial nutzen
Knapp acht Kilogramm Fisch konsumiert der Durchschnittsösterreicher jährlich – Tendenz steigend. Der Eigenversorgungsgrad hierorts liegt aber nur bei sechs Prozent, womit feststeht: Der Fischsektor bietet Bäuerinnen und Bauern noch viele Chancen Einkommen zu lukrieren. Hinzu kommt, dass auch das Land Oberösterreich die Inlands-Fischproduktion ausweiten will. „Die bäuerliche Fischproduktion hat in vielen Regionen Tradition. Auf diesen Stärken aufbauend möchten wir die Eigenproduktion von aktuell 700 Tonnen Speisefisch pro Jahr weiter steigern.“ Finanzielle Maßnahmen wie die Landesförderung „Bäuerliche Fischproduktion“ unterstreichen diese Intention.
Das Meer nach Oberösterreich geholt
Einen Schritt weiter sind Ulrich Weiss, Günther Mörtenhuber und Anreas Reckenzain. Die Gründer vom „Kremstal Garnelen“ haben sich der anspruchsvollen Zucht von White Tiger Garnelen verschrieben und dafür das Meer nach Oberösterreich geholt. Wie? Indem sie eine Wasserkreislaufanlagen in Eigenregie errichteten und nun mit gesalzenem Brunnenwasser betreiben. Klingt komplex, war es auch. „Jede Leitung, jede Steckdose jedes Becken haben wir selbst installiert. Da sind viele Wochenenden, Schweiß und Hirnschmalz hineingeflossen“, so das Dreier-Gespann. Doch nun haben sie es geschafft und vermarkten erfolgreich ihre fangfrischen Meeresgarnelen aus Kremsmünster.
Delikatesse: Kaviar vom Stör
Helmut Schlader aus Steyrling dagegen hat sich dem „schwarzen Gold“ verschrieben. Seit 2012 züchtet er am Rande der Kalkalpen sibirische Störe und Sterlets um daraus „Alpenkaviar“ zu gewinnen – seit drei Jahren sogar hauptberuflich. „90 Prozent vermarkten wir über Gastronomie und Handel“, erzählt Schlader: „Höchste Qualität und Frische sind uns dabei wichtig.“ Das überzeugt Feinschmecker auf der ganzen Welt. Aber auch das feste Störfleisch, weiß Kenner zu begeistern. Geht es nach Schlader ist der Stör in den Küchen dieser Welt aber noch zu unterrepräsentiert. Das zu ändern, ist eines seiner nächsten Ziele.
Fangfrischer Fisch aus Molln
Urgestein im Fischereigeschäft ist die Firma Eisvogel. Vor knapp 60 Jahren von Familie Bernegger in Molln gegründet ist der Betrieb inzwischen zum größten Fischproduzenten Österreichs mit Aquakulturen in Friaul aufgestiegen. Sage und schreibe 2,3 Millionen Kilogramm Fisch(produkte) werden jährlich von Eisvogel erzeugt. Das Produktsortiment umfasst 840 Artikel, wobei Frischfisch mit 70 Prozent den größten Anteil ausmacht. Beliefert werden damit Gastronomie und Handel. Trotz aller Größe, im Fokus des Familienbetriebs steht nach wie vor die Frische. „Wir haben die Abläufe in unserer Zucht so optimiert, dass wir unseren Kunden, das Prädikat ‚fangfrisch‘ garantieren können“, so Hubert Bernegger.
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- LR Max Hiegelsberger Beim Keschern Bei Eisvogel: Land OÖ/Daniel Kauder
- LR Max Hiegelsberger Eisvogel Teiche: Land OÖ/Daniel Kauder