Holzmarkt Dezember ’23: Frisches Sägeholz ist jetzt gefragt

Die österreichische Wirtschaft befindet sich in einer Rezession. Viele Unternehmer schätzen die Entwicklung pessimistisch ein. Eine leichte Erholung der Bauwirtschaft wird erst nach längerem Abwärtstrend erwartet.
Aufgrund der meist unterdurchschnittlichen Rundholzlager der österreichischen Sägeindustrie hat die Nachfrage nach Nadelsägerundholz leicht angezogen. Witterungsbedingt ist die Holzernte gebremst. Vereinzelte Schneebruchschäden sind nicht marktrelevant. Bereitgestellte Mengen werden rasch abtransportiert. Die Preise für Fichte A/C 2b+ sind regional vor allem im unteren Preisband leicht gestiegen und liegen österreichweit zwischen 82 und 100 Euro/FMO. Bei der in Oberösterreich stattgefundenen Nadelwertholzsubmission konnte ein Durchschnittspreis von 280 Euro/FMO erzielt werden. Dieser lag um 9 % über dem Wert des Vorjahres. Das Höchstgebot erhielt eine Fichte mit 808 Euro/FMO.
Am Laubsägerundholzmarkt gibt es kaum Änderungen. Eiche und Esche sind weiterhin sehr gut nachgefragt. Bei Ahorn lassen sich mittlerweile auch B-Qualitäten wieder gut verkaufen. Preisliche Einbußen gibt es bei der Rotbuche.
Der Industrierundholzmarkt verläuft sehr ausgeglichen. Die verringerte Nachfrage der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie trifft auf ein geringes Angebot. Auch hier verläuft der Abtransport rasch, sofern witterungsbedingt möglich. Lagerkapazitäten für zusätzliche Mengen sind zwar gegeben, aufgrund des unterdurchschnittlichen Preisniveaus wird Industrierundholz teils aber in die energetische Verwertung umgeleitet. Mit Ausnahme Salzburgs, wo die Preise für Rotbuchenfaserholz angehoben wurden, ist die Nachfrage bei stabilen Preisen ausgeglichen.
Der Energieholzmarkt ist trotz reduziertem Einschlag aufgrund des stark reduzierten Holzbedarfes der stofflichen Verwerter gut versorgt. Auch für regional höhere Schadholzmengen war die energetische Verwertung in den vergangenen Monaten ein wichtiger Absatzweg.
Durch die Verlängerung des Waldfonds stehen zusätzliche Fördermittel zur Verfügung, um den Wald an den Klimawandel anzupassen. Daher sollten freie Arbeitskapazitäten dazu verwendet werden, um diesbezügliche Pflegeeingriffe durchzuführen.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum November bis Anfang Dezember 2023 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze:
• bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %,
• bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.

LK Österreich, Marktbericht Stand 15. Dezember 2023

- Bildquellen -

  • 230223 Holzverladen C Agrarfoto: agrarfoto.com
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AUTORH.M.
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