Das Parlamentsgebäude an der Wiener Ringstraße ist der Ort der Gesetzgebung und das Herz der Demokratie. Als historisches Bauwerk ist es auch erfüllt von Geschichte und Geschichten, von Kunst und anspruchsvoller Architektur. Seit es im Jänner nach fünfjähriger Sanierung feierlich wiedereröffnet worden ist, hat ein regelrechter Besucheransturm eingesetzt. Alle wollen das in neuer Pracht erstrahlende Hohe Haus auch von innen sehen und kennenlernen.
Pro Woche werden etwa 12.000 Besucher durch das Hohe Haus geführt. Oft sind es Vereine und Gemeinden, die ihre Mitglieder und Interessierte zum Parlamentsbesuch einladen. Erst kürzlich organisierte die Bauernbund-Ortsgruppe Deutschlandsberg eine solche Wien-Fahrt. „Beeindruckend war es schon, die Säulenhalle, den Nationalratssitzungssaal mit der Galerie und der 550 Quadratmeter großen Glaskuppel, die vier Stiegenhäuser, den Bundesversammlungssaal und die Terrassen mit schöner Aussicht auf Wien zu sehen“, fasst Mitorganisator Johann Eberhardt zusammen. „Da an diesem Tag keine Parlamentssitzung stattfand, hatten wir auch Gelegenheit, auf den Sitzen der Abgeordneten Platz zu nehmen. Auch der Sitz des Nationalratspräsidenten wurde abwechselnd von einigen Damen eingenommen“, merkt Eberhardt an. Begleitet wurden die Weststeirer von Abg. z. NR Joachim Schnabel aus Lang.
Auch die beiden Nationalratsabgeordneten Andreas Kühberger aus Mautern und Ernst Gödl aus Dobl-Zwaring sind regelmäßig als Begleiter von steirischen Besuchergruppen im Parlament unterwegs. „In der nächsten Woche sind die VP-Frauen aus Fohnsdorf bei mir und am 24. Mai organisiere ich als Bürgermeister einen Parlamentsbesuch für die Gemeindebevölkerung von Mautern“, berichtet Kühberger. „Die Führungen kommen sehr gut an. Jeder ist begeistert und versteht, dass die Demokratie etwas wert sein muss“, spielt er auch auf die 420 Millionen Euro teure Generalsanierung an.
In diesen Tagen führt Abg. z. NR Ernst Gödl die Altmandatare von Graz-Umgebung sowie die ÖVP Dobl-Zwaring durch das Parlament. „Die Leute sind total interessiert, wie Politik abläuft und wie es zur Gesetzgebung kommt. Sie wollen zum Beispiel aber auch wissen, wie der Tagesablauf eines Politikers ausschaut und warum bei manchen Plenarsitzungen so viele Abgeordnetensessel frei sind“, teilt Gödl mit. Für den 6. Mai hat er sich sogar drei Führungstermine gesichert und Interessierte aus seinem Bezirk Graz-Umgebung mittels Inserat in einer Wochenzeitung zum Parlamentsbesuch eingeladen.
Gödl und Kühberger stehen aber nicht nur bei den Führungen für Rede und Antwort parat, sondern helfen auch bei der Zusammenstellung des weiteren Ausflugsprogramms. Am häufigsten gewünscht werden Rundgänge in der Wiener Innenstadt, der Besuch des Naturhistorischen Museums oder ein Abstecher in den Prater. „Wer dorthin will, muss unbedingt auch in das Schweizer Haus“, rät Gödl, wissend dass ein Wien-Besuch auch hungrig macht.
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- Parlamentsbesuch Kühberger und Gödl: Privat