Detaillierte Auswertungen der Milchleistungsprüfung (MLP) geben Aufschluss über Tierwohl, Fütterung, Qualität und Zucht. Sie unterstützen die Milchbäuerinnen und -bauern damit in der wirtschaftlichen Weiterentwicklung ihrer Betriebe.
Veränderungen vor allem in den kleineren Betrieben
Als Folge der sehr knappen Futtersituation im Winter 2019/2020 haben zahlreiche Milchkuhbetriebe ihren Tierbestand verringert, was sich in der Statistik des LKV mit einem Minus von 980 Kühen in der Milchleistungsprüfung niedergeschlagen hat. Im Zuge dessen ist auch die Zahl der Teilnehmer an der MLP um fast fünf Prozent auf 3028 Betriebe gesunken. Die zuletzt, aufgrund einer mengenmäßig hervorragenden Grundfutterernte im heurigen Sommer, ansteigenden Kuhzahlen konnten dieses Defizit nicht mehr ausgleichen.
Mit einer durchschnittlichen Herdengröße von 28 Kühen ist diese im Jahresvergleich deutlich um eine Kuh gestiegen, was zeigt, dass die Veränderungen vor allem in den kleineren Betrieben stattgefunden haben.
Über alle Rassen hinweg konnten die niederösterreichischen MLP-Betriebe das Leistungsniveau auf 8.063 Kilogramm Milch mit 4,15 Prozent Fett und 3,40 Prozent Eiweiß im Jahresvergleich leicht steigern und damit die psychologisch wichtige Grenze von 8.000 Kilogramm Milch je Kuh nachhaltig absichern.
Auch wenn alle Hauptrassen moderate Steigerungen in der Leistung erreichten, sticht die Rasse Holstein mit einer mittleren Laktationsleistung von 9.600 Kilogramm Milch hervor. Aber auch beim Fleckvieh und bei Brown Swiss wurde mit Leistungen um die 8.000 Kilogramm Milch gezeigt, dass hohe Milchleistung und gute Fitnesswerte sowie beim Fleckvieh auch die Masteignung des männlichen Kalbes nicht in Widerspruch stehen.
Die Anzahl der 100.000-Liter-Kühe ist im abgelaufenen Kontrolljahr auf 309 angewachsen. Besonders hervorzuheben ist, dass erstmals eine Holstein Kuh die Schwelle von 200.000 Kilogramm Lebensleistung überschritten hat. Ein weiterer Holstein-Betrieb schaffte es dazu, neun 100.000 Literkühe am Betrieb zu halten. Diese Tiere haben zusammengerechnet eine Lebensleistung von über einer Million Kilogramm Milch erreicht. Mit 13 Betrieben, die in ihrer aktiven Laufbahn jeweils über zehn dieser Lebensleistungskühe züchten und halten konnten, ist eindrucksvoll unterstrichen, dass das Alter der Kühe vor allem eine Frage des Managements darstellt.
Dass die blau-gelben Milchbäuerinnen und -bauern den LKV und seine Serviceleistungen schätzen, zeigt die Tatsache, dass die Kontrolldichte – also die Anzahl jener Kühe die unter Leistungsprüfung stehen – auf 86,1 Prozent angestiegen ist. Die bei der Milchleitungsprüfung erhobenen Daten, ausgewertet in übersichtlichen Berichten und die angebotenen digitalen Serviceleistungen, wie Herdenmanager, RDV-mobil App, Klauenprofi und vieles mehr, helfen die Herde erfolgreich zu managen.
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