Hochwasser: Feuerwehren auch im Land ob der Enns tagelang im Dauereinsatz

Rekordniederschlagsmengen und starke Windböen auch Oberösterreich wurde von den Unwettern stark getroffen. Ein Härtetest für die Feuerwehren im Land. Die Anzahl der Einsatzmeldungen verstärkt die Wichtigkeit der Eigenvorsorge und der Investitionen in den Hochwasserschutz.

Rund um die Uhr gefordert waren die Einsatzkräfte durch das Niederschlagsereignis historischen Ausmaßes. Gefragt ist aber auch Eigenvorsorge jedes Einzelnen.

Seit vergangenen Freitag hielten enorme Wassermengen auch Oberösterreich tagelang in Atem. Vor allem die Naarn und die Aist in den Bezirken Freistadt und Perg führten gefährlich viel Wasser, auch bei den Seen war die Lage teilweise angespannt. Die großen Regenmengen verursachten an einigen Stellen Überflutungen und auch schwere Schäden insgesamt dürfte Oberösterreich jedoch mit einem „blauem Auge“ davonkommen. „Dank des unermüdlichen Einsatzes unserer Kameraden der Feuerwehr ist es gelungen, dass Oberösterreich relativ glimpflich davongekommen ist ich bedanke mich aus ganzem Herzen dafür“, betont Landeshauptmann Thomas Stelzer.

Quelle: FF Mauerkirchen
Rund um die Uhr gefordert waren die Einsatzkräfte durch das Niederschlagsereignis historischen Ausmaßes. Gefragt ist aber auch Eigenvorsorge jedes Einzelnen.

Vor allem am Wochenende waren die Feuerwehren rund um die Uhr mit Pumparbeiten sowie Sicherungsarbeiten an Gebäuden und auf Verkehrsflächen im Einsatz. Zusätzlich wurden die niederösterreichischen Feuerwehren durch sechs Katastrophenschutzzüge aus Oberösterreich unterstützt. 250 Feuerwehrkräfte wurden mit 45 Einsatzfahrzeugen und Sondergeräten bei Dammsicherungs- und Pumparbeiten im Nachbarbundesland eingesetzt. „Bund, Land und Gemeinden haben durch die Erarbeitung von Notfallplänen umfassende Vorbereitungen für den Katastrophenschutz getroffen. Allerdings ist es ebenso wichtig, dass auch jeder Einzelne durch Eigenvorsorge seinen Beitrag leistet. Denn nur durch rasches, gemeinsames Handeln und Zusammenhalt können wir Krisen erfolgreich bewältigen“, erklärt Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Landesrätin Micha-ela Langer-Weninger.

Eigenvorsorge auch zukünftig wichtig

Erst vergangene Woche fand der erste Österreichische Hochwasseraktionstag statt. Im Zentrum standen Hochwasserrisikomanagement und der Austausch und die Vernetzung von Gemeinden, Verbänden, Verwaltung und Hochwasserschutzplanung. „Der Schutz vor Hochwassergefahren für die oberösterreichische Bevölkerung ist eine unserer zentralen Aufgaben. Dafür haben wir in den vergangenen Jahren viel investiert und werden das auch weiterhin tun, um die Auswirkungen für unsere Landsleute so gering wie möglich zu halten. Hochwasserereignisse erfordern Zusammenarbeit zwischen Bürgern, Organisationen und Gebietskörperschaften“, so Stelzer anlässlich des Hochwasseraktionstages.

Auch der Zivilschutzverband rief am vergangenen Freitag zur Eigenvorsorge auf. „Menschen machen sich erst nach oder kurz vor einer Krise um die Eigenvorsorge in Notfallszenarien Gedanken. Dabei sollte man sich damit immer beschäftigen. Das kann mit der Eigenvorsorge durch Lebensmittel beginnen und bis zur Nachbarschaftshilfe reichen“, so Michael Hammer, Präsident des Zivilschutzverbandes OÖ. Laut dem Verband sind circa 30 bis 40 Pro­zent der Bevölkerung nicht auf Katastrophenereignisse vorbereitet. Dabei sei die Vorbereitung besonders wichtig: „Jeder Mensch, der für Notfälle vorgesorgt hat, entlastet die Einsatzkräfte“, betont Hammer. Mit Checklisten und Notfallplänen des Zivilschutzverbandes solle man sich auf Katastrophenereignisse vorbereiten. „Starkregen, Überflutungen, Hagelschäden, Schneedruck, Blackout die Notfallszenarien und Katastrophenereignisse sind vielfältig. Wir wollen Abhilfe schaffen und einen Leitfaden für bestmögliche Eigenvorsorge bieten. Wer heute in haltbare Lebensmittel, Wasser, ein Notfall-Radio, Taschenlampe, Medikamente und Hygiene-Artikel investiert, sitzt morgen nicht hungrig, unvorbereitet und abgeschnitten von der Außenwelt im Dunkeln“, erklärt Langer-Weninger.

Rasche Hilfe durch den Katastrophenfonds

Wer von Hochwasser, Über­schwemmung oder Vermurung betroffen ist, solle den Schaden dokumentieren und diesen rasch bei der Versicherung melden. Betroffene können außerdem Leistungen aus dem Katastrophenfonds des Landes OÖ beantragen. „Bei Extremereignissen brauchen die Menschen schnelle Unterstützung. Klar ist: Wir lassen niemanden allein“, betonte Landeshauptmann Stelzer.

Quelle: FF Schärding
Katastrophenschutz-Landesrätin Langer-Weninger am Wochenende beim Lokalaugenschein mit der Feuerwehr in Schärding

So wurde bereits eine Hotline für Betroffene eingerichtet, die unter 0 732/ 77 20-11 808 erreichbar ist. Zudem gibt es auf der Webseite des Landes unter www.land-oberoesterreich.at die Möglichkeit, sämtliche Informationen sowie die notwendigen Anträge für Hilfe aus dem Katastrophenfonds zu bekommen. Dort sind zudem auch die Richtlinien
für Entschädigungen für Private und Unternehmen zu finden. Erster Ansprechpartner für Hilfe ist die Gemeinde.

- Bildquellen -

  • 20240917 Hochwasser FF Mauerkirchen 3: FF Mauerkirchen
  • LokalaugenscheinFeuerwehr: FF Schärding
  • RegenBaeckerstrasse16092024 Kollinger 13: Hermann Kollinger
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AUTORAnna Schaumberger
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