Wildspeisen sind typisch österreichisch und Teil unserer Esskultur. Das heißt aber nicht, dass das Wild auf unserem Teller automatisch aus der Heimat kommt – es könnte durchaus auch ein Neuseeland-Hirsch sein“, weiß Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger. Derzeit liegt der Selbstversorgungsgrad von Wildfleisch bei 84 Prozent. Ziel sei es diesen Wert durch das Zusammenspiel von Farmwild aus heimischer Gatterhaltung und jagdbaren Wildtieren in den nächsten Jahren auf 100 Prozent anzuheben.
Damit die Herkunft auf dem Teller auch sichtbar wird, muss diese ausgelobt werden. Bei drei oberösterreichischen Jagdgesellschaften (Hofkirchen im Traunkreis, Neuhofen an der Krems und Sipbachzell) ist dies bereits jetzt der Fall. Sie wurden kürzlich mit dem Genussregion-Gütesiegel der AMA ausgezeichnet: „Damit gibt es für Konsumenten nun erstmals auch bei Wild gekennzeichnete Produkte, die beispielsweise im Restaurant, keine Zweifel an der Herkunft lassen“, so Langer-Weninger. Erfreut darüber zeigt sich natürlich auch Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner: „Der bewusste und sorgfältige Umgang mit dem hochwertigen Lebensmittel Wildbret ist eine wesentliche Zielsetzung der Jagd. Ich wünsche mir, dass dies für viele Jagden beispielgebend ist.“
Leader-Projekt und Kooperation mit Genussland
Treibende Kraft dahinter war die ARGE Wildbret Linz-Land, die seit knapp elf Jahren besteht. Vom Start weg war es das Ziel der teilnehmenden Jäger das Lebensmittel Wildbret ins Zentrum der Jagdausübung zu rücken. Nach dem erfolgreichen Leader-Projekt „Jagen-Kochen-Essen“ sowie der „Wilden Genussmappe“ sei dies ein weiterer logischer Schritt gewesen, wie Initiator Sepp Nöbauer betont: „Wir gehen damit bewusst voran und ich bin sehr stolz, dass die ersten zertifizierten Jagdgesellschaften Österreichs zur ARGE Wildbret gehören“, so der Sprecher der Gruppe.
Diese kooperiert auch bereits seit zehn Jahren mit dem Genussland Oberösterreich: „Die drei Jagdgesellschaften haben damit eine nationale Pionierrolle eingenommen und bestreiten mit uns gemeinsam den Weg der Qualitäts- und Herkunftskennzeichnung. Wir freuen uns auf viele weitere genuss- und qualitätsvolle Kooperationen, um gemeinsam die Bedeutung des Wildbrets für Oberösterreich nach außen zu tragen“, betont Genussland-Geschäftsführerin Birgit Stockinger.
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- Web Genussland: Land OÖ