Heimischer Tafelapfel-Lagerstand unter dem Vorjahresniveau

Der Tafelapfel-Lagerstand ist unter dem Vorjahresniveau. FOTO: agrarfoto.com

Der bundesweit erhobene Lagerstand von heimischen Tafeläpfeln (Bio und konventionell) betrug zum 1. Oktober 2020 exakt 52.541 t und blieb damit rund 11% unter der Vorjahresmarke. Hier fehlen insbesondere frostgeschädigte Gala-Mengen und nicht lagerfähige Partien. Die Erfahrung aus den vergangenen Jahren hat gezeigt, dass die ersten aussagekräftigen Einlagerungsdaten erst Anfang Dezember eingehen. Dass allerdings der finale Lagerstand für 2020 spürbar unter dem Vorjahreswert angesiedelt sein wird, ist hinsichtlich der prognostizierten Erntemenge von 120.000 t für die Steiermark so gut wie fix, teilt die Agrarmarkt Austria (AMA) in ihrem aktuellen Obstmarktbericht mit.

Einem warmen, spätsommerlichen September folgte heuer ein nasskalter, trüber Oktober mit bis zu 60% mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel. Die fehlenden Sonnentage verzögerten die optimale Ausfärbung der Früchte und damit auch den Erntefortschritt.

Die allgemeine Nachfrage nach heimischen Tafeläpfeln der neuen Ernte scheint saisontypisch gut zu sein, wenngleich sich die Geschäfte, vor allem für große Vermarkter und Erzeugerorganisationen, eher schleppend gestalteten, berichtet die AMA. Insbesondere die ländliche Bevölkerung versorgte sich durch den heuer wieder erstarkten Streuobst- und Hausgartenbehang selbst oder griff vermehrt in Ab-Hof- Läden zu.

Die von der AMA erhobenen Großhandelspreise ab Rampe (inkl. Sortierung und Verpackung) entwickelten sich im Oktober unterschiedlich, blieben aber insgesamt relativ stabil. Die Sorte Gala gab zum Vormonat mit 0,88 Euro/kg um 3% nach, Elstar blieb annähernd gleich, Golden Delicious konnte um 11% zulegen und Jonagold verlor zum September 12%. Reichlich große Kaliber wurden hier zu niedrigen Preisen veräußert.

Exporte fanden nur in kleinem Rahmen statt, überschaubare Mengen gingen Richtung Deutschland und Spanien. Nach Angaben der EU-Kommission sind die Großhandelspreise für Äpfel auch auf europäischer Ebene durchaus attraktiv. Auch wenn es von August auf September preislich leicht bergab ging, befand sich der Großhandelspreis im September im Durchschnitt der vier größten Apfelproduzenten der EU (Deutschland, Italien, Frankreich, Polen) mit 0,85 Euro/kg immer noch um 37% über dem fünfjährigen Schnitt. Im Oktober schrumpfte dieses Plus laut vorläufigen Zahlen auf knapp 20%.

AIZ

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