„Vom Chi-Quadrat-Test zur Genomischen Selektion“: Dazu trafen einander die heimischen Pflanzenzüchter zu ihrer diesjährigen Jahrestagung, die Ende November in der HBLFA Raumberg-Gumpenstein abgehalten wurde. Die Tagung, ursprünglich gegründet zur nationalen Weiterbildung für österreichische Saatzuchtleiter, stand heuer im Zeichen ihres 75. Bestandsjubiläums. Im Mittelpunkt standen die Erfolge der heimischen Züchter und Saatgutwirtschaft.

So präsentierten Vertreter der heimischen Pflanzenzüchter ihre Unternehmungen im Wandel der Zeit sowie Erfolge und wichtige Meilensteine. Sie warfen zudem einen Blick in die Zukunft und auf moderne Züchtungsmethoden sowie ihre positiven Effekte für Landwirtschaft, Garten- und Gemüsebau.

Gesunde Pflanzen, gute Erträge, hohe Qualität

„Die Pflanzenzüchtertagung ist seit 75 Jahren ein Forum für den Dialog über Fortschritte in der Pflanzenzüchtung, die Diskussion aktueller Ergebnisse und den Austausch von Experten aus aller Welt. Sie ist damit eine Grundlage für züchterische Innovationskraft und die Weiterentwicklung der Landwirtschaft in Europa. Sie gibt zudem der Pflanzenzüchtung und ihrem enormen Nutzen eine Bühne: gesunde Pflanzen, Ertragssicherheit, hohe Qualität des Ernteguts, wirtschaftliche Wertschöpfung, Wohlstand und eine gesunde Ernährung dank der Versorgung mit regionalen Lebensmitteln“, betonte Michael Gohn, Obmann von Saatgut Austria, bei der diesjährigen Tagung.

Hermann Bürstmayr, Leiter der Institute für Pflanzenzüchtung sowie Biotechnologie in der Pflanzenproduktion an der Universität für Bodenkultur (BOKU), hob die Aufgaben der Pflanzenzüchtung hervor, nämlich der Landwirtschaft, dem Garten- und Gemüsebau robuste und leistungsstarke Sorten zur Verfügung zu stellen: „Neben der Produktivität und Qualität der Sorten ist deren Widerstandsfähigkeit eine entscheidende Komponente. Resistenz gegen Krankheiten und Schädlinge spielt im integrierten Pflanzenschutz eine wesentliche Rolle.“

Schwerpunkt auf Resistenzzüchtung

Das Pflanzenzüchter-Team der BOKU hat einen besonderen Schwerpunkt in der Resistenzzüchtung und Resistenzforschung. „Unsere Arbeiten etwa zur Resistenz gegen Ährenfusariosen bei Brotweizen und Durum sind weltweit anerkannt. Darüber hinaus arbeitet das Team in nationalen und internationalen Projekten an Forschungen zu Getreiderosten, Septoria-Blattflecken, Steinbrand und Getreidevirosen“, so Bürstmayr. „Resistente Sortenleisten einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Pflanzenproduktion und zur Sicherung unsere Ernährung.“  

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  • Versuchsparzellen Weizen: pavlobaliukh - stock.adobe.com
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AUTORRed. HM
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