Pelletiermaschine
In Ungarn wurde Premos langsamer als im Schritttempo über das Feld gezogen. Bei entsprechender Motorisierung des Traktors und guten Bedingungen liegt die Leistung laut Krone bei bis zu 5000 Kilogramm Durchsatz pro Stunde. Im Vergleich zu herkömmlichen stationären Pelletiermaschinen mit bis zu 2000 Kilogramm Durchsatz pro Stunde ist das viel.
Das Interesse an Premos ist groß. Krone-Mitarbeiter berichteten von insgesamt 580 Anfragen, 60 davon aus Österreich. Das ist nicht weiter verwunderlich, lassen sich die mit der Maschine erzeugten Strohpellets mit einer im Verhältnis zu Ballen hohen Schüttdichte (600 bis 650 Kilogramm pro Kubikmeter) vielfach verwenden, beispielsweise als Brennstoff, Einstreu und Futtermittelzusatz. Allein das Potenzial für Energie aus Stroh soll weltweit bei ca. 13,3 Exajoule pro Jahr und 2,5 Prozent des Weltenergiebedarfs bzw. 800 Mio. Tonnen Stroh liegen. Große Teile davon werden derzeit nicht genutzt, da die Strohbergung sehr aufwendig ist und Stroh in Ballenform zur energetischen Nutzung nicht “innenstadtfähig” ist. Probleme gibt es bei Transport, Lagerung, aber auch im Hinblick auf die automatische Beschickung der Feuerung. All diese fallen bei im Feld erzeugten Pellets weg.
Hierzulande und in anderen Regionen mit vergleichsweise kleinen “Felderntefenstern” und einer Tagesleitung von Premos, die bei bis zu rund zehn Hektar liegen soll, ist die teilstationäre Ausführung der Maschine mit einem aufgebauten Ballenauflöser interessant. Letztere kann zum Umsetzen der Maschine oder zum Pelletieren im Feld eingeklappt werden.
Am Markt erhältlich soll Premos ab 2017 sein. Zu dem Preis wollten sich Krone-Mitarbeiter bei der Pressekonferenz nicht genau äußeren, in einer Kalkulationsunterlage der Firma wird die Maschine aber mit 250.000 Euro (ohne Ballenauflöser und ohne notwendigen PS-starken Traktor) angeführt.
Ballenpressen
Ganz neu ist das VariCut-Schneidwerk für die BiG Pack-Großpackenpressen 1270 VC und 1290 HDP VC, um Kurzstroh zu erzeugen. Mit dem Vielmesserschneidwerk “VariCut” bietet Krone zusätzlich zu den bekannten X-Cut Schneidwerken eines, das mit 51 Messern deutlich vielseitiger einsetzbar ist. Aus sechs verschiedenen Gruppen kann gewählt werden, eigene Anordnungen sind möglich. Hydraulisch aus der Kabine gesteuert werden die Messer der vorgewählten Gruppe in den Kanal geschwenkt. Der neue Vierstern-Rotor erhöht laut Krone den Durchsatz nachhaltig. Ein Riementrieb soll zudem deutlich unempfindlicher sein als die bisherige Überlastkupplung, auch bei großen Erntemengen.
Zudem konnte Krone einige Neuerungen im Bereich Elektronik und Apps in seinen Futtererntemaschinen präsentieren. Das neue Krone SmartConnect-Steuergerät wird dabei in Zukunft die technische Grundlage für verschiedene Softwarelösungen bei einer großen Zahl der Krone-Maschinen darstellen. SmartConnect kann sowohl GPS-, WLan- als auch Mobilfunk-Daten verarbeiten. Zusätzlich verfügt SmartConnect über einen Datalogger, eine Rütteluhr sowie eine eigene Batterie, um zeitweise unabhängig von der Spannungsversorgung eines Traktors arbeiten zu können.
Michael Stockinger