Die Grüne Woche ist das „Kitzbühel“ der Agrarwirtschaft. Hier treffen sich die Besten der Szene. 1400 Aussteller aus der Landwirtschaft, Bioenergie, Landtechnik und Lebensmittelwirtschaft werben dort für ihr Unternehmen und ihre Produkte. Die Messe, die heuer ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit, Ernährungssicherheit und Klimaschutz steht, dauert noch bis Samstag an. Das Schauspiel lockt an insgesamt zehn Tagen etwa 400.000 Besucher aus nah und fern an – darunter auch die Spitzen der Agararpolitik.
Wo Kursrichtung und neue Strategien ihren Ausgang finden
Von EU-Landwirtschaftskommisar Janusz Wojciechowski über die Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und Norbert Totschnig – sie alle waren am Eröffnungstag in Berlin anwesend. Auch Oberösterreichs Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger zeigte Präsenz, schließlich ist die Veranstaltung mehr als nur eine Messe. „Die Grüne Woche ist jener Platz, wo Entscheidungsträger informell über die Zukunft diskutieren, die Kursrichtung skaliert wird und neue Strategien ihren Anfang finden. Oberösterreichs Interessen vor Ort eine Stimme zu geben, war mir daher sehr wichtig. Gerade jetzt, wo mit der Verordnung zu Wiederherstellung der Natur, der Biodiversitätsstrategie RED III oder der NEC-Richtlinie wichtige Entscheidungen anstehen, die wie ein Damoklesschwert über unseren Betrieben und der Versorgungssicherheit hängen.“
Bündnisse mit Gleichgesinnten schmieden und pflegen
Aufgrund der landwirtschaftlichen Produktionsschwerpunkte und der betrieblichen Struktur haben Oberösterreich und Bayern eine ähnliche Position zu den Green-Deal-Plänen. Ein Besuch bei Staatsministerin Michaela Kaniber in der Bayernhalle war daher Fixpunkt auf dem Messeprogramm von Michaela Langer-Weninger. Ebenso der Austausch mit Bundesminister Norbert Totschnig, Bauernbund-Präsident Georg Strasser und Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger. „In meinen Gesprächen gab es stets einen Tenor: Die Versorgungssicherheit bei Lebensmitteln und Energie darf nicht das Opfer einer von NGOs getriebenen EU-Politik werden. Dagegen müssen wir uns gemeinsam mit starker Stimme zu Wehr setzen“, so Agrarlandesrätin Langer-Weninger.
Genussland Oberösterreich ebenso in Berlin vertreten
Jenseits der Agrarpolitik ging es vor allem darum, die oberösterreichischen Aussteller auf der Grünen Woche zu unterstützen. Bei der der kulinarischen Themenwelt „World Tour“ mit mehr als 130 Ländern und ihren landestypischen Spezialitäten war Oberösterreich durch die zwei Genussland-OÖ-Betriebe „Thomabauer“ aus Prambachkirchen und „Wüdian“ aus Weitersfelden vertreten. „Wo Genussland draufsteht, ist beste Qualität und Handwerkskunst drin. Daher dürfen wir auch auf der Grünen Woche in Berlin nicht fehlen. Oberösterreich braucht sich nicht zu verstecken. Wir haben tolle Produkte und ein wunderschönes Land. Es freut mich, dass wir mit den zwei Genussland-Produzenten Wüdian und Thomabauer zwei junge, kreative und innovative Bauern hier als Zugpferde für die Genussregion Oberösterreich vor Ort haben.“
Heimische Heizkesselhersteller auf der Messe vorn dabei
Ein anderer zentraler Schwerpunkt der Grünen Woche ist das Thema Nachhaltigkeit. Dass Oberösterreich hier ganz groß ist, ist kein Geheimnis und wurde auf der Grünen Woche sichtbar. Besonders in der Themenwelt „grünerleben – Multitalent Wald“ war Oberösterreich stark vertreten. „Mit Hargassner, Fröling und ETA haben wir drei weltweit erfolgreiche Unternehmen im Bereich der Bioenergie. Besucher aus aller Welt haben sich hier in Berlin von der fortschrittlichen Technik unserer Heizkesselhersteller überzeugt. Das ist gut so. Denn Bioenergie kurbelt die Energiewende und die Konjunktur an“, erklärt Agrarlandesrätin Langer-Weninger. Sie führt weiter aus: „Schon jetzt stammt jede vierte in Europa verkaufte automatische Biomasseheizung von einem Heizkessel-Hersteller aus Oberösterreich.
„Besucher aus aller Welt haben sich von der fortschrittlichen Technik unserer Heizkesselhersteller überzeugt.“ Michaela Langer-Weninger
Das bringt Beschäftigung für mehr als 2500 Arbeitskräfte und einen Umsatz von mehr als 600 Millionen. So kann und so soll es weitergehen, vor allem auch deshalb, weil nachhaltige Energie aus Biomasse großes Potenzial für unsere bäuerlichen Familienbetriebe birgt.“
- Bildquellen -
- Web GrüneWoche1: Land OÖ/Hasl