Die Preise am österreichischen Kassamarkt geben weiter nach, allerdings viel dezenter als an den Terminmärkten, wo etwa an der Euronext in Paris die Weizennotierungen in der Vorwoche zeitweise auf Tiefpunkte sogar unter 150 Euro/t gesunken sind. Über das Wochenende setzte allerdings wieder eine leichte Befestigung ein. Ob diese nachhaltig ist, bleibt fraglich. Fonds spekulierten zuletzt an den Terminbörsen weiterhin auf fallende Preise und hielten einen Nettobestand an Short-Positionen.
In Deutschland drängen Lagerhalter nun vermehrt mit Weizen auf die Märkte – entweder, weil sie einen weiteren Preisverfall befürchten oder aber, weil sie sich in akuten Liquiditätsengpässen befinden und gegen Bargeld fast jeden Preis akzeptieren. Dabei leiden die Erlöse für deutschen A- und E-Weizen aus der Ernte 2015 angeblich auch aufgrund von Qualitätsproblemen bei Kleber- und Backeigenschaften.
Heimische Weizenqualitäten trotzen dem Preisverfall
An der Wiener Produktenbörse gaben die Weizennotierungen am Mittwoch der Vorwoche neuerlich nur moderat nach. Marktteilnehmer schreiben dies vor allem dem Qualitätsvorsprung des österreichischen Angebots im Aufmischsegment von Premium- und Qualitätsweizen zu, wodurch sich die Preise halbwegs halten lieöen. Letztlich profitiere davon auch der Mahlweizen, der nun sogar praktisch auf Euronext-Niveau notiert, nachdem er monatelang einen negativen Preisabstand aufgewiesen hatte.
Nach langer Pause notierte die Wiener Börse diesmal auch wieder Durumweizen, wobei das Preisband im internationalen Vergleich liegt.
Futtermais wurde trotz des knappen inländischen Angebots mit 144 Euro/t deutlich niedriger bewertet als zuletzt Mitte Jänner mit 159 Euro/t, dies entspreche aber den Preisen von Maisimporten, heiöt es aus dem Handel.
Christian Posekany, AIZ