Die Hofübergabe ist vollzogen: Mit 99,1 Prozent wurde Georg Strasser beim Bundesbauernrat vor rund 1000 Gästen in Yspertal (NÖ) zum neuen Bauernbund-Präsidenten gewählt. Bereits am 12. Juli 2017 wurde Strasser auf Vorschlag von Jakob Auer vom Bauernbund-Präsidium einstimmig als sein Nachfolger designiert. Mit Elisabeth Köstinger, Andrea Schwarzmann, Franz Reisecker und Stefan Kast als Vize-Präsidenten hat Georg Strasser ein starkes Team zur Seite, das Jugend, Erfahrung und Kompetenz vereint.
Passend zum Motto „Mein Leben lang Bauernbund” kündigte Strasser einen neuen Stil in der Arbeit des Bauernbundes an: „Ich orientiere mich da ganz an meinem politischen Vorbild Leopold Figl: Mit gesundem Hausverstand, Herz und Hirn sowie breitem Fachwissen für die Menschen im Land arbeiten. Mein Arbeitsstil wird auf gutem Umgang und viel Vertrauen beruhen. Ich möchte auf Probleme hinschauen, nicht drüber hinwegsehen. Ich werde jeden Tag mit vollem Einsatz arbeiten, um unsere Landwirtschaft gut weiterzuentwickeln.”
Die Bevölkerung braucht uns
Erste Einblicke gab Strasser auch in die Ergebnisse der Arbeitsgruppen und den Erfahrungen aus seiner jüngsten Bundesländer-Tour: In den Arbeitsgruppen GAP, Energie/neue Einkommenschancen/Kommunikation sowie Lebensmittel und Strategie wurde klar, dass der Anteil an der Wertschöpfungskette für bäuerliche Unternehmer erhöht werden muss, damit „wir mit unseren bäuerlichen Familienbetrieben auch weiterhin ein selbstbestimmtes Leben führen können.” Bei seiner Tour durch Österreich ging es überdies darum, den ländlichen Raum insgesamt durch bessere Infrastruktur und Nahversorgung zu stärken, formulierte Strasser sein persönliches Motto: „Wir liefern, was Österreich täglich braucht: Lebensmittel, Energie, Kulturlandschaft, einen einzigartigen Erholungs-, Lebens- und Wirtschaftsraum. Wir liefern aber auch die Menschen, die den Ball in diesem Land am Laufen halten. Ohne uns funktioniert nichts in den Regionen – gar nichts!”
Dank an Jakob Auer und Johannes Abentung
In seiner Antrittsrede drückte Strasser auch seinem Vorgänger, Jakob Auer, den größten Respekt aus: „Als Bauernbundpräsident wirst du als einer der ganz Großen in unserer Erinnerung bleiben! Dein umfassendes Netzwerk in der Bundeshauptstadt, deine enorme Erfahrung, aber vor allem deine professionelle und disziplinierte Arbeitsweise war ausschlaggebend dafür, dass die politischen Erfolge für unsere Bäuerinnen und Bauern in den vergangenen Jahren überhaupt erst möglich wurden.” Als Dank für seine langjährige herausragende Arbeit für den Bauernbund, wurde Jakob Auer zum Ehrenpräsidenten des Österreichischen Bauernbundes ernannt.
Auer: Am Ende zählt das Erzielte, nicht das Erzählte
„Am Ende zählt das Erzielte, nicht das Erzählte. Es waren fast sechs Jahre intensiver Arbeit an der Spitze des Bauernbundes, eine Zeit, in der viel gelungen ist”, erinnerte Auer in seiner Abschiedsrede etwa an die Reform der Einheitswerte, die Regierungsverhandlungen und mit ihr die Weiterführung einer gesicherten Kofinanzierung, an die GAP-Verhandlung und die Verhandlungen des EU-Budgets. Als persönliche Ansätze für politischen Erfolg nannte Jakob Auer: Klarheit in der Grundhaltung, ein respektvoller Umgang, Hausverstand bei Entscheidungen, Linie halten bei schwierigen Entscheidungen, Bereitschaft zum ständigen Lernen, Disziplin und gute Vorbereitung, Ruhe und Gelassenheit bei Verhandlungen, Mut um neue Wege zu gehen, der Aufbau von langfristigen Partnerschaften und stets auf die besten Köpfe zu setzen. Auer: „Nun übergebe ich an den besten Mann, an ein neues motiviertes Team im Bauernbund und gemeinsam mit den politischen Ausnahmetalenten Sebastian Kurz und Elisabeth Köstinger können wir es schaffen, Österreich als gewählte Nummer Eins in eine gute Zukunft zu führen.”
Abschließend würdigte Auer noch den ehemaligen Direktor Johannes Abentung, der bereits am 1. August 2017 sein Amt an Norbert Totschnig übergab. Als Zeichen der Wertschätzung verlieh der Bauernbund Jakob Auer die goldene und Johannes Abentung die silberne Ehrennadel.
- Bildquellen -
- Bundesbauerntag 2017: Christian Müller