Das Jahr 2015 war für den Fleckviehzuchtverband Inn- und Hausruckviertel (FIH) ein erfreuliches. Der positive Jahresabschluss sowie der Rückblick auf ein Jahr mit deutlich überdurchschnittlichen Preisen für Zuchtrinder werde derzeit jedoch durch die extrem niedrigen Milchpreise getrübt. Obmann Johann Hosner appellierte daher an die Bäuerinnen und Bauern, in dieser Phase weniger Milch an die Molkereien zu liefern.
Positiver Jahresrückblick
Fleckvieh aus Ried war 2015 vor allem in der Türkei sehr begehrt. Mehr als 5500 Zuchtrinder wurden vergangenes Jahr durch den FIH exportiert. Geschäftsführer Josef Miesenberger zeigte auf, dass die Preise im Vergleich zu 2014 in allen Kategorien angestiegen sind: “Es ist wichtig, dass gute Jahre auch als solche erkannt werden”, betonte Miesenberger. Am deutlichsten war der Anstieg bei den trächtigen Kalbinnen. In Summe wurden vergangenes Jahr Zuchtrinder und Kälber im Wert von knapp 16 Millionen Euro über den FIH vermarktet. Auch die Bilanz mit einem Gewinn von 73.678,51 Euro und einer Eigenkapitalquote von 74,9 Prozent kann sich sehen lassen.Derzeit werden erstmals Fleckviehzuchtrinder für den Export in den Iran angekauft. Die Nachfrage nach Kalbinnen für den Export in die Türkei ist immer noch sehr rege. Es gibt aber vor allem auch Weiterentwicklungen im fachlichen Bereich. Die Neuerungen im Zuchtziel wurden von den Fleckviehzüchtern aus Deutschland, Tschechien und Österreich gemeinsam beschlossen. Durch diese Maßnahmen sollen die positiven Eigenschaften der Doppelnutzungsrasse Fleckvieh in der Milch- und Fleischproduktion weiter gestärkt werden.
Herausragende Leistungen
Der Leistungsanstieg in den letzten Jahren war bemerkenswert. Besonders auffällig war der deutliche Anstieg der durchschnittlichen Lebensleistung auf über 29.000 Kilo Milch. Der Anton Pohl Preis wurde an Franz Gimpl aus St. Pantaleon verliehen. Er erhielt diese Auszeichnung für die Horan-Tochter Gutrun, welche bereits 14 Mal abgekalbt und bisher eine Lebensleistung von mehr als 130.000 Liter Milch, bei einer Zwischenkalbezeit von 377 Tagen erbracht hat. Für 37 Kühe mit einer Lebensleistung von mehr als 100.000 Kilo wurden Diplome überreicht. Darunter der Betrieb Feichtenschlager aus Höhnhart. Dort gelang gleich drei Kühen das Kunststück einer Lebensleistung von über 100.000 Kilo Milch. Der Züchter des Stieres Mandrin, Hermann Wappis aus Gilgenberg wurde 2015 zum Fleckviehzüchter des Jahres ausgezeichnet. Mit Spannung wurde der Vortrag des Schweizer Kuhflüsterers und Buchautors Martin Ott erwartet. Er warb in seinen Ausführungen für eine flächengebundene Landwirtschaft. Entsprechend seinen Vorstellungen könne diese am besten in biologi- scher Wirtschaftsform umgesetzt werden. Die Diskussionen im Anschluss zeigten, dass seine Ausführungen sehr unterschiedlich aufgenommen wurden.