Gemeinden fördern ihre Nahversorger

Der Kärntner Landesrat Christian Benger hat im März dieses Jahres die Nahversorgungsförderung ins Leben gerufen. Die Gemeinden verdoppeln nun den Landesbeitrag nahezu.

Landesrat Christian Benger (l.) zeigt sich erfreut über die Bereitschaft der Gemeinden, die Nahversorger zu unterstützen. Rechts im Bild: Der Bürgermeister von Kleblach-Lind Manfred Fleißner ©Fotoservice Land Kärnten
Landesrat Christian Benger (l.) zeigt sich erfreut über die Bereitschaft der Gemeinden, die Nahversorger zu unterstützen. Rechts im Bild: Der Bürgermeister von Kleblach-Lind Manfred Fleißner ©Fotoservice Land Kärnten
Um regionale Wirtschaftskreisläufe in Schwung zu halten, die Versorgung vor Ort zu sichern, die Kommunikation zu fördern und Identität zu stiften, hat der Kärntner LR Christian Benger im März dieses Jahres die Nahversorgerförderung wieder ins Leben gerufen. 100.000 Euro standen im Wirtschaftsreferat bereit, jetzt sind zwei Drittel der Summe ausgeschöpft und das besonders Erfreuliche daran ist, dass die Gemeinden den Landesbeitrag nahezu verdoppeln. “Die Bereitschaft der Gemeinden belegt die Wichtigkeit der Nahversorger bzw. der Förderung. Die kleinen Geschäfte sind nicht nur Versorger, sie haben auch Kommunikationsfunktion und eine soziale Funktion”, begründet Benger die Förderung. In 25 Gemeinden quer durch Kärnten wurden mit der unkomplizierten Förderung die Personalkosten, auch für Teilzeitkräfte oder Betriebsmittel von Land und der eigenen Gemeinde unterstützt. “Die Nahversorger gewinnen im Zuge des neuen Regionalitätsbewusstseins auch eine neue Wichtigkeit. Aber die Kosten übersteigen sehr oft die Einnahmen. Unsere Unterstützung wird als Absicherung gesehen”, so Benger. Mehr als 70.000 Euro sind vonseiten des Landes bis dato zugesagt worden, knapp 30.000 Euro liegen noch im Wirtschaftsreferat für weitere Anträge. “Ein Nahversorger ist ein identitätsstiftender Teil für eine Gemeinde, der unterstützt werden muss, wenn man die Erhaltung der Strukturen im ländlichen Raum ernst meint”, so Benger. Ähnlich sieht das auch Robert Ebner, Obmann der Sektion Lebensmittelhandel in der Wirtschaftskammer Kärnten und selbst Nahversorger in Lendorf bei Spittal. “Die Überlebensschwelle für das kleine Geschäft am Land muss durch Förderungen oder kommunale Initiativen nach unten gedrückt werden”, weist Ebner hin. Alle, Land, Gemeinden und Wirtschaftskammer setzen sich für die Aufrechterhaltung der Nahversorgung ein.Studien der Wirtschaftskammern anderer Bundesländer belegen: 99 % (Prozent) der Bevölkerung ist die klassische Nahversorgung wieder wichtig oder sehr wichtig – und somit ist diese aus dem heutigen Wirtschaftskreislauf nicht mehr wegzudenken. “Mit dem regelmäßigen Einkauf bei einem Nahversorger entscheidet sich jeder Einzelne bewusst für ein regionales, frisches Angebot und schont dabei auch die Umwelt. Man erhält persönlichen Service und erfährt nebenbei die Neu. Um sich abzuheben, empfehlen Experten Nahversorgungsbetrieben die Ergänzung des Angebots mit branchenfremden Elementen, denn Multifunktionsgeschäfte, beispielsweise mit einem kleinen Imbiss-Eck, sind gefragt. So stehen knapp 90 % der Konsumenten einer Kombination eines Nahversorgers mit anderen Branchen positiv gegenüber.

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