GAP-Begutachtung: Die Forderungen der Milchverarbeiter

Der MIlchsektor stärkt die Wirtschaftskraft der Grünlandregionen. Die sollte in der neuen GAP durch gezielte Maßnahmen unterstützt werden, meint die VÖM.

Zu den derzeit kursierenden Begutachtungsentwürfen des BMLRT zur nationalen Ausgestaltung der GAP meldet sich nun auch die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) zu Wort. Laut VÖM-Präsident Helmut Petschar hat sich die österreichische Milchwirtschaft mit ihrer Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstrategie eine international beachtete Vorreiterrolle erarbeitet. Diese Strategie soll auch in der neuen Programmperiode weiter ausgebaut und gezielt unterstützt werden.

Strukturnachteile abfedern

Aus Sicht der Milchwirtschaft sollten folgende Punkte in der nächsten Programmperiode stärker forciert werden:

  • Schwerpunkt der agrarpolitischen Bemühungen muss die Absicherung und Weiterentwicklung einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen, klein- und mittelbäuerlich strukturierten Milchwirtschaft sein.
  • Die Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstrategie der heimischen Milchwirtschaft ist mit geeigneten Maßnahmen zu unterstützen.
  • Die Investitionsförderung muss den gesteigerten Umwelt- und Tierwohlanforderungen an die Milchviehhaltung gerecht werden.
  • Zur Steigerung der Wertschöpfung bedarf es mehr Unterstützungsmaßnahmen für Investitionen in der Verarbeitung.
  • Abgeltung von natur- und strukturbedingt höheren Erfassungskosten in besonderen Fällen.
  • Neue Ansätze für Absatzförderungs- und Informationsmaßnahmen.

Einkommen sichern

Petschar unterstreicht diese Forderungen mit der sehr wichtigen Rolle der heimischen Milchwirtschaft insbesonders für die Berg- und benachteiligten Regionen. Die GAP und deren nationale Ausgestaltung müsse daher neue Impulse für eine positive Weiterentwicklung der österreichischen Milchwirtschaft bieten. Eine sichere Eigenversorgung mit hochwertigen Lebensmitteln bedarf einer ausreichenden wirtschaftlichen Grundlage, so der VÖM-Präsident sinngemäß. Zu berücksichtigen seien zudem die wesentlichen überwirtschaftlichen Leistungen des Sektors, etwa im Bereich Umwelt- und Nachhaltigkeit z. B. für die Biodiversität, den Grünlanderhalt, Klimaschutz und die naturnahe Bewirtschaftung. Weiters werde über die Landschaftspflege die Basis für den Tourismus im ländlichen Raum geschaffen, so Petschar.

 

- Bildquellen -

  • W Milchabholung 73 ID64021: agrarfoto.com
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AUTORH.M.
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