Fünf Hausmittel, die Oma noch kannte

Die Verbindung zum natürlichen Leben und das Wissen um die Heilkräfte sind in unserer hektischen Zeit fast vergessen, bahnen sich jedoch wieder einen Weg an die Oberfläche.

“Gott hat für jede Krankheit eine Pflanze wachsen lassen”, so schrieb Paracelsus (1493-1541) und auch die Oma lebte danach. Das Krenketterl z. B. hilft dabei, Fieber zu senken. ©agrarfoto.com
Es muss nicht immer gleich eine Tablette oder chemische Salbe sein. Ich gebe Ihnen heute eine Handvoll altes Wissen für die kalte Jahreszeit mit. Wenn die gewünschte Besserung durch Hausmittel jedoch nicht eintritt, sollten Sie einen Arzt zu Rate ziehen.

Ulrike Schnetzinger, zertifizierte Kräuterpädagogin ©privat
Ulrike Schnetzinger, zertifizierte Kräuterpädagogin ©privat
Das Krenketterl: Wenn ich als Kind fieberte, bekam ich von meiner Mutter das berühmte Krenketterl umgehängt. Das waren fünf bis sieben Scheiben frischer Kren, auf einen Faden gezogen und als Kette um den Hals gelegt. Die enthaltenen Senföle sind ein hervorragender Fiebersenker und weiters wirken sie entzündungshemmend, schleimlösend, durchblutungsfördernd, erwärmend und krampflösend. Somit ist diese Perle der Hausmittel ideal bei Stirn- und Kieferhöhlenentzündung, Kopfschmerzen, Fieber und fest sitzendem Schnupfen.

Die Kartoffelauflage: Wer kennt sie nicht, die Verspannungen in Schultern, Nacken und Rücken? Nehmen Sie sich eine kurze Auszeit von der Hektik des Alltags. Kochen Sie ein paar Erdäpfel. Vielleicht geben Sie gleich ein paar mehr ins Kochwasser und genieöen neben dem Hausmittel auch noch die wunderbaren Erdäpfel mit Butter, sie sind Nahrung für die Seele. Zurück zur Auflage: Die gekochten, ungeschälten Kartoffeln mit einer Gabel zerdrücken, in ein Baumwolltuch geben und ein handliches Päckchen daraus machen. Dieses legen Sie dann auf die schmerzende Stelle auf, decken es mit einem Wolltuch zu, packen Sie sich selbst gut ein, vielleicht in einen kuscheligen Morgenmantel oder eine Decke, und entspannen Sie sich. Am besten genieöen Sie dazu eine Tasse feinen Kräutertee und Entspannungsmusik.

Ulrike Schnetzinger
ist zertifizierte Kräuterpädagogin aus Niederöstereich.
E-Mail: lokal@kraeuterschatzkistl.at
www.kraeuterschatzkistl.at

Das Leinsamensackerl:
Hilft bei Kiefer- und Stirnhöhlenentzündung, Husten, Bronchitis und Schnupfen. Den Leinsamen kocht man einige Minuten und füllt ihn dann in ein Baumwollsackerl oder ein Baumwolltaschentuch. Man kann den ganzen Leinsamen verwenden oder ihn vor dem Kochen leicht mörsern, so kann er seine Inhaltsstoffe noch besser abgeben. Diese Kompresse legt man so warm wie möglich auf Stirn, Kiefer oder Brust. Es wirkt durchblutungsfördernd, wärmend, schleimlösend, hustenreizstillend und krampflösend.

Die Harzsalbe:
Die gute alte Harzsalbe ist mein Liebling. Sie wärmt, wirkt zusammenziehend und desinfizierend und ist somit eine gute Wund- und Wärmesalbe. Die Zubereitung ist ganz einfach – 100 ml Öl erwärmen und 30 g Harz darin schmelzen lassen, eventuell Kräuter wie Thymian oder Spitzen von Nadelbäumen beigeben. Ich lasse die Mischung zwei bis drei Tage im Topf und erwärme sie zwischendurch immer wieder. Dann das Ganze filtern und anschlieöend 20 g Bienenwachs darin auflösen, abfüllen und abkühlen lassen. Wenn ich im Winter eine Wanderung unternehme, creme ich vorab Hände und Füöe mit der Harzsalbe ein, so bleibt mir bestimmt warm. Auch für kleine Wunden ist sie wunderbar geeignet.

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