Das sportwissenschaftliche Institut der Universität Innsbruck nimmt die körperliche Belastung beim Handmähen näher unter die Lupe. Zwei Studentinnen erheben im Rahmen ihrer Diplomarbeit unter anderem wie hoch die Pulszahl beim Handmähen ist, oder wieviel Sauerstoff dabei verbraucht wird. Ein erster Feldversuch mit sechs männlichen Probanden in den zwei Gruppen “Könner” und “Ungeübte” hat dazu vergangenes Wochenende auf einem Betrieb in Gries am Brenner stattgefunden. “Handmähen gerät aufgrund der fort schreitenden Technisierung und der großen körperlichen Belastung immer weiter in den Hintergrund. Das hat wiederum zur Folge, dass mehr und mehr Bergmähder vernachlässigt werden und verwildern”, erklärte Helmuth Traxler, Leiter der Bezirkslandwirtschaftskammer Innsbruck, der zusammen mit der Sport-Uni Innsbruck die Forschungsarbeit in Auftrag gegeben hat. Aktuell gebe es keine Studien darüber, wie anstrengend das Handmähen wirklich ist und welche körperlichen Leistungen die Bauern dabei erbringen, so Traxler.
Die aus der sportwissenschaftlichen Erhebung gewonnenen Daten werden in den kommenden Wochen ausgewertet. Dabei werden die Beanspruchungen beim Handmähen auch mit anderen Outdoor-Sportarten, wie beispielsweise dem Mountainbiken, verglichen. So seien einerseits neue wissenschaftliche Erkenntnisse garantiert, und andererseits könne mit diesen Daten auch der nichtbäuerlichen Bevölkerung besser vermittelt werden, welche Leistungen die Bauern bei der Bewirtschaftung von Bergmähdern erbringen. “Das Handmähen ist in Extremlagen oft der einzige Weg, Flächen in der Bewirtschaftung zu halten und die Bäuerinnen wie auch Bauern leisten damit zugleich einen unverzichtbaren Beitrag zur Aufrechterhaltung der Biodiversität unserer Kulturflächen”, betonte Traxler.
AIZ
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