Nach einem Runden Tisch mit den Experten der Agrar- und Forstabteilung des Landes Kärnten sowie der Landwirtschaftskammer war Forstlandesrat Christian Benger heute selbst in den vom Föhnsturm betroffenen Gebieten vom Loibltal bis hin in den Bezirk Völkermarkt unterwegs. Mit dem Forstdirektor des Landes, Christian Matitz und LK –Präsident Johann Mössler besichtigte Benger die betroffenen Gebiete. „Wenn man die Bäume so liegen sieht, erkennt man das Ausmaß eines Sturms. Da werden gewaltige Kräfte frei und die Gefahr, die durch die Spannungen im liegenden Holz gegeben ist, ist enorm“, erklärt Benger.
Zuvor beim Runden Tisch im Büro von Benger ist man dem Katastrophenplan folgend vorgegangen. Demnach waren die Bauleiter der Agrarabteilung schon in der Früh in den betroffenen Gebieten unterwegs, um mit zu helfen, die Straßen frei zu bekommen und am Vormittag haben die Bezirksforstinspektoren in Völkermarkt und Klagenfurt Land mit der Einschätzung der Schäden begonnen, was durch versperrte Zufahrten erschwert wurde. Das Ausmaß der Schäden ist entscheidend für die notwendigen Maßnahmen, die zu setzen sind.
Über persönliche Kontakte, wo sie möglich waren, wurden erste Erhebungen durchgeführt, um die Flächigkeit des Windwurfes feststellen zu können. Vielfach war aber auf Grund des Stromausfalles der telefonische Kontakt auch nicht gegeben. Auf den ersten Blick seien laut Benger keine großflächigen Schäden in den Wäldern entstanden. Es sei jedoch noch nicht das gesamte Gebiet beflogen worden.
Die Zugänglichkeit auf den Straßen habe laut Benger Priorität sowie die Widerherstellung der Stromleitungen. „Unsere Mitarbeiter der Agrarbauhöfe, die das Wissen und die Erfahrung in Extremfällen haben, stehen für Aufräumarbeiten mit Mann und Maschine parat. Zuerst müssen die Straßen zugänglich sein, damit man mit dem Aufräumen im Wald beginnen kann“, so Benger. Die Mitarbeiter der Agrarbauhöfe können auch für sofort notwendige Straßeninstandsetzungen heran gezogen werden.
In weiterer Folge müsse dann die Schadholzmenge festgestellt werden. Die sicherste Methode ist jene aus der Luft per Hubschrauber oder Drohne, wobei diese jedoch ihre Flug-Grenzen hat. „Sicher ist, dass die Gefahr im Wald nach dem Sturm die höchste Stufe erreicht hat. Ich appelliere wirklich an alle Waldbauern, mit aller Sorgfalt und Vorsicht vorzugehen. Es herrscht Lebensgefahr“, weist Benger hin.
Wenn die Schadholzmenge feststeht, werde auch das Nothilfswerk aktiv, das bis zu 30 % an Unterstützung für den eingetretenen Schaden liefern kann. Auch hier sind die Bezirksforstinspektionen erste Ansprechpartner für die Betriebe.
„Heute haben wir uns jeder in seinem Bereich einen Überblick verschaffen müssen und Morgen, Mittwoch, findet in der Landesregierung die Koordination unter allen Landesräten statt“, so Benger. Er, Benger, habe den Landeshauptmann um dieses Abstimmungs-Gespräch gebeten. Damit sollte die koordinierte Vorgangsweise sichergestellt sein.