Welche Umwelt werden Anna und Alice, die beiden Neujahrsbabys des noch jungen Jahres 2024, vorfinden, wenn sie laut Statistik im Jahr 2108 an ihrem Lebensabend stehen? Mit diesem Impuls eröffente Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, das 13. Nachhaltigkeitsfrühstück, zu dem er am 11. Jänner in die Wiener Zentrale des agrarischen Spezialversicherers geladen hatte. Ehrengast war diesmal Bundesfinanzminister Magnus Brunner, zudem sind mehr als 100 hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kultur der Einladung gefolgt. Es liege in unserer Verantwortung, so Weinberger mit Bezug auf seine eingangs gestellte Frage, Umwelt, Klima und vor allem unsere Ackerböden so zu erhalten, dass auch unsere Kinder und Enkelkinder eine tragfähige Lebensgrundlage vorfinden, die letztlich auch die Wirtschaftskraft erhalte und Sozialleistungen sichere.
Brunner: Nachhaltige Klimapolitik erfordert Innovation, Investitionen und Zusammenarbeit
Der Finanzminister, der erst vor kurzem die für ausgewogene Umwelt- und Sozialstandards wichtigen Verhandlungen zum Finanzausgleich abschließen konnte, stellte die Maßnahmen gegen den Klimawandel als zentrale Aufgabe unserer Generation in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Die Bewältigung dieser Herausforderung habe direkte Auswirkungen auf den Industrie- und Wirtschaftsstandort. Weltweit genauso wie in Europa und Österreich. Die Österreichische Hagelversicherung leiste dabei einen wesentlichen Beitrag zur Absicherung des Agrarsektors und demonstriere auch außerordentliches Engagement für den Klima- und Bodenschutz. Brunner: Ich bin überzeugt, dass wir für eine erfolgreiche und nachhaltige Klimapolitik vor allem auf drei Schwerpunkte setzen müssen: Innovation, Investitionen und Zusammenarbeit.“
Konkrete Maßnahmen zur Eindämmung des Bodenverbrauchs
Konkret habe die Bundesregierung mit der Änderung des § 6 Einkommensteuergesetz die wirtschaftliche Nutzung von leerstehenden Betriebs- und landwirtschaftlichen Gebäuden durch die Beseitigung der vormals steuerlichen Benachteiligung wieder ermöglicht. Weiters wurden durch die erstmalige Schaffung eines Zukunftsfonds im Rahmen der harten Finanzausgleichsverhandlungen mehr Gelder für beispielsweise ökologische Gebäudesanierungen bereitgestellt. Ein wichtiges Anliegen ist dem Finanzminister auch das Projekt Green Budgeting, in dem alle Staatsausgaben hinsichtlich Klimaauswirkungen geprüft werden.
Nicht-Handeln kommt teuer
Laut Weinberger zeige eine diese Woche präsentierte WIFO-Studie, dass uns das Nicht-Handeln in Bezug auf Bodenversiegelung in Klimaschutz bis zu sieben Milliarden Euro pro Jahr kosten kann. Wenn Österreich weiterhin das grob fahrlässige Zerstören der Äcker und Wiesen durch Verbauung zulasse, dann entziehe dies den Kindern die Lebensgrundlage. Österreich werde bei der Versorgung mit Lebensmitteln noch abhängiger vom Ausland und noch verletzbarer. Weinberger: “Wir müssen für ein nachhaltiges und zukunftsfittes Österreich noch mehr in den Klimaschutz und noch mehr in einen sorgsamen Umgang mit unseren Ressourcen investieren. Ansonsten begehen wir eine Sünde an unseren Kindern und Enkelkindern.” Das größte hausgemachte Umweltproblem sei der Bodenverbrauch, so Weinberger, denn nur ein stabiler Agrarsektor mit ausreichend Böden sei auf Dauer in der Lage, regionale Lebensmittel zu produzieren.
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- 241101 W02 HV Fruehstueck Gruppe: ÖHV
- 240111 W01 Brunner Weinberger: ÖHV