Wie aus der Idee eines einzelnen eine große Hilfsaktion und Informationskampagne wird, hat der Werndorfer Boris Pruntsch in den letzten Monaten eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Es begann vor einem Jahr, als er im deutschen Fernsehsender ARD eine gekürzte TV-Version des Naturfilms „Tagebuch einer Biene“ von Dennis Wells sah. „Als ich dann zu meiner Frau gesagt habe, diesen Film müsste man auf einer großen Kinoleinwand über die vollen 90 Minuten erleben dürfen, hat sie gemeint, einen kleinen Kinosaal für 30 Personen privat zu buchen“, erzählt der begeisterte Imker. „Das brachte mich auf die Idee, mit Hilfe von Sponsoren den größten Kinosaal zu buchen, damit die Menschen bei freiem Eintritt diesen Film sehen können.“
Sieben Kinovorstellungen
Tatsächlich gelang es ihm, für Filmrechte, die Technik und Saalmiete Sponsoren – darunter auch der Steirische Bauernbund – aufzutreiben. Statt einer Kinovorstellung gab es – von Murau bis Lieboch – insgesamt sieben Aufführungen. 1100 Menschen nahmen diese Gelegenheit bei freiem Eintritt wahr. Viele von ihnen spendeten für „Licht ins Dunkel“.
So konnten 12.600 Euro für steirische Familien gesammelt werden.
Gibt es weitere Termine? „Ja“, teilt Boris Pruntsch mit und nennt die zwei nächsten Aufführungen: „Am 15. März um 19.30 Uhr im Pfarrsaal Zeltweg und am 17. März um 17 Uhr im Kulturheim Wundschuh. Und weitere Termine sind in Planung.“ Weiters ist es ihm gelungen, dass dieser Naturfilm auch ins heimische Schulkinoprogramm aufgenommen wird.
Einzigartige Nahaufnahmen
Der Naturfilm „Tagebuch einer Biene“ beschreibt eindrucksvoll mit tollen Nahaufnahmen im Bienenvolk und schönen Naturbildern außerhalb des Bienenstocks das wahre Leben der Bienen. „Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, wie wichtig Bienen für unser Lebensmittel sind. Ohne sie gäbe es viele Obst- und Gemüsesorten nicht, ja sogar unser beliebtes Steirisches Kürbiskernöl gäbe es ohne unsere Bienen nicht“, betont Pruntsch und ergänzt: „Viele wissen auch gar nicht, dass Bienen im Sommer nur 35 Tage leben oder dass ein Bienenvolk im Winter eine Frauenquote von 100 Prozent hat.“
Frühe Imker-Erfahrungen
Er selbst ist mit 15 Jahren erstmals mit diesen Insekten in Kontakt gekommen. „Ich habe damals die 30 Bienenvölker auf dem Bauernhof meiner Großeltern im kleinen oststeirischen Dorf Großsteinbach betreut. Der Großvater ist mit dem Rollstuhl neben dem Bienenhaus gestanden und hat mir die komplette Praxis der Imkerei beigebracht. Aber als Jugendlicher habe ich mir wenig Gedanken über die Theorie dahinter gemacht.“ Erst 30 Jahre später hat er sich das richtige Fachwissen durch Kursbesuche in der Steirischen Imkerschule angeeignet. So ist im Jahr 2015 auch die kleine, aber feine Familienimkerei Pruntsch entstanden. Boris Pruntsch dazu: „Dieses Aufholen an Wissen über Bienen ist dann die Motivation gewesen, auch anderen Menschen das Wunder Biene näher zu bringen, und so entstand dieses einzigartige Naturfilmevent.“
- Bildquellen -
- Tagebuch Einer Biene: privat
- Großaufnahme einer Biene: Heisters