Die Tragfähigkeit der Böden ist für die statische Standsicherheit und für die Lebensdauer des Belages wichtig. Bei befahrbaren Böden müssen bei der Konstruktionsplanung zusätzlich die Verkehrslasten der Fahrzeuge in Rechnung gestellt werden; als Bemessungsradlast werden dann mindestens 20 kN (ungefähr zwei Tonnen) empfohlen. Die Böden müssen rutschfest und trittsicher für Menschen und Rinder sein und so gestaltet werden, dass die Tiere keine Verletzungen oder Schmerzen erleiden.
Auf das richtige Maß achten
Ungeeignet sind Bodenoberflächen, die zu rutschig, zu glatt oder uneben sind. Solche Oberflächen können zu Schäden an Klauen und Beinen und Verletzungen des gesamten Bewegungsapparates führen. Aber auch zu raue Laufflächen können durch übermäßigen Klauenabrieb Schäden verursachen. Aus diesen Gründen muss das Ziel für die Herstellung des Stallfußbodens sein, dass die Oberflächen dauerhaft und in einem für die Klauen geeigneten Ausmaß rau bleiben. Die Profilierungen müssen möglichst exakt und entsprechend klau- enschonend ausgeführt sein. Deshalb werden für Betonböden immer häufiger hochwertige Fertigelemente mit einer im Werk maßgenau hergestellten und somit lange beständigen Profilierung empfohlen. Boden- sowie Spaltenbodenelemente gehören exakt und eben verlegt. Vor allem im Bereich von Futterstellen müssen die Oberflächen gegenüber chemischen Angriffen beständig sein. Im Außenklimabereich müssen sie frostbeständig sein.
Gummimatten auf Betonflächen
Auch die Auflage von Gummimatten auf Betonflächen stellt eine tiergerechte Bodenoberfläche dar und beugt Klauenschäden vor. Dabei sind Matten mit Korundstein-Beschichtung rutschfester als die herkömmlichen Gummibeläge. Auch ermöglichen so beschichtete Matten einen besseren Klauenabrieb. Gussasphaltbeläge – mit Sand abgestreut – bleiben auch bei Feuchtigkeit dauerhaft und bei zunehmender Nutzungsdauer rutschfest, eignen sich jedoch nur auf Laufflächen im Stallinnenbereich.
Dipl.-Ing. Dieter Kreuzhuber, Österreichisches Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL)
Besenstrich: Worauf unbedingt zu achten ist
Bei nicht ständig begangenen und selten abgeschobenen Flächen genügt eine besenstrichraue Oberfläche. Auf mechanisch stark beanspruchten Flächen kommt ein Besenstrich nur dann infrage, wenn der Beton mit hoher Verschleißfestigkeit ausgeführt wird.
Zudem ist einzuhalten:
• Rillentiefe: ca. zwei Millimeter;
• Rillenrichtung: in Richtung des Gefälles;
• Herstellung: Abreiben mit Metallbesen nach dem ersten Abbinden.
Nachlese-Tipp: Merkblatt Stallfußböden für Rinder
Das ÖKL-Merkblatt Nr. 49a “Stallfußböden für Rinder” gibt wichtige Hinweise zu Lastannahmen für die Planung, Anforderungen an planbefestigte und perforierte Stallböden im Aktivitätsbereich sowie Informationen zu Liegeflächen und Böden im Außenbereich. Weiters werden unterschiedliche Möglichkeiten zur Bodensanierung verglichen. Das ÖKL-Merkblatt 49a (4. Auflage 2015, zwölf Seiten, Preis: sieben Euro) ist beim ÖKL erhältlich: Tel. 01/505 18 91, E-Mail: office@oekl.at
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